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Bergedorfer Gesprächskreis

Global Governance: Wie können China und Europa zusammenarbeiten? Hrsg. in Zusammenarbeit mit der Internationalen Abteilung des Zentralkomitees der KP China

Hamburg: edition Körber-Stiftung 2011 (147. Bergedorfer Protokoll); 110 S.; 11,- €; ISBN 978-3-89684-258-9
Im Rahmen des 147. Bergedorfer Gesprächskreises kamen führende deutsche Politiker, Diplomaten und Journalisten, unter ihnen auch Altbundeskanzler Helmut Schmidt, mit Mitgliedern des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas zusammen. Unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker wurde im Sinne einer globalen Steuerung über die Möglichkeiten und die Bedeutung der europäisch-chinesischen Zusammenarbeit diskutiert. Die Beiträge sind nun in diesem Band anschaulich aufbereitet. Die Gäste waren sich in ihrer Unterstützung existierender multilateraler Strukturen einig. Sie sehen die Vereinten Nationen als unersetzlich für die Entwicklung internationaler Regeln und die Beilegung von Konflikten an. Allerdings sollte die Legitimation internationaler Institutionen ihrer Auffassung nach erhöht werden. Hier reichten die Vorschläge von einer Umverteilung des Stimmrechtes im UN-Sicherheitsrat zugunsten bevölkerungsreicher und schwacher Staaten hin zur Stärkung der Welthandelsorganisation. Helmut Schmidt schreibt zudem der Welthandelsorganisation angesichts des globalen Wettbewerbs um Wohlstand, Rohstoffe und Arbeitsplätze eine wachsende Bedeutung zu. In Bezug auf die Rolle der EU als internationaler Akteur stimmten die Teilnehmer in der Einschätzung überein, dass deren außenpolitische Bedeutung nicht dazu ausreiche, eine Balance zwischen China und den USA herzustellen. Gernot Erler versteht die Ängste, die Chinas Aufstieg weltweit hervorruft. So verfüge das Land über Währungsreserven von 2,4 Billionen Euro, rüste militärisch auf und sichere sich durch den Kauf von Rohstoffvorkommen in Afrika große Rohstoffvorräte. Huang Young kritisiert die Europäer und Amerikaner dafür, dass sie immer noch in den Mustern des Kalten Krieges denken. Er fordert ein Umdenken, denn für sein Land sei der Weg des chinesischen Sozialismus der richtige.
Marinke Gindullis (MG)
Politikwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 3.6 | 4.22 | 2.68 Empfohlene Zitierweise: Marinke Gindullis, Rezension zu: Bergedorfer Gesprächskreis: Global Governance: Wie können China und Europa zusammenarbeiten? Hamburg: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34101-global-governance-wie-koennen-china-und-europa-zusammenarbeiten_40901, veröffentlicht am 22.09.2011. Buch-Nr.: 40901 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken