Im Mittelpunkt der Beiträge steht die unglaublich dynamische Entwicklung der Global Cities. Saskia Sassen prägte diesen Begriff 1991 mit Blick auf Städte wie etwa New York, London oder Tokio, unter anderem auch, um die dort konzentrierte Finanz- und Handelsmacht zu charakterisieren. Hinsichtlich der Erschließung der spezifischen Eigenarten der „command points in the organization of world economics“ (4), wie Sassen Global Cities fasst, bietet der Band zwei Perspektiven an, eine theoretische und eine fallbezogene. Im theoretischen Teil sticht insbesondere der Beitrag von Susan S. Fainstein hervor. Fainstein referiert darin nicht nur sehr pointiert das begriffliche Konzept der Global Cities in Anlehnung an Sassen. Sie argumentiert darüber hinaus auch, dass dieser Typ von Stadt gerade wegen seiner herausgehobenen wirtschaftlichen Stellung innerhalb eines Staates zu einem prioritären Ziel für vom Staat ausgehende, politische Steuerungsversuche wird. Was den zweiten Teil des Bandes mit den Fallbeispielen anbelangt, so bemühen sich die Autoren zwar in allen Beiträgen um einen Überblickscharakter, doch bleibt am Ende dennoch das – unvermeidlich – flaue Gefühl, eben nur Teilaspekte eines viel größeren Ganzen gelesen zu haben. Gleichwohl werden, etwa mit Blick auf Fragen der Integrationspolitik, wichtige Teilaspekte urbaner Siedlungspolitik angesprochen. Der Beitrag von Werner Zips zur hinlänglich bekannten Gewaltproblematik in Kingston (Jamaika), dem, wie er schreibt „island under the gun“ (115), fällt da ein wenig aus dem Rahmen – auch wenn die gegenwartsdiagnostische Relevanz der kulturellen Globalisierung von Gewaltphänomenen nicht von der Hand zu weisen ist. Der Band versammelt die englischsprachigen Beiträge, die aus dem Jahrestreffen der Bavarian American Academy (BAA) von 2008 hervorgegangen sind.