Eine Geschichtsschreibung, die sich den Gegnern eines illegitimen Regimes widmet, hat das Problem, ihre Materialauswahl bei der Fülle an Widerstandsformen eingrenzen zu müssen. Der Autor hat sich dieser Aufgabe gestellt, indem er nicht den Widerstand als solchen zum Gegenstand seiner Geschichte macht, sondern nur einen Ausschnitt davon, die kontinuierliche und systemimmanente Gegnerschaft zum Regime, so verstanden als Opposition. Im chronologischen Längsschnitt werden Entstehung, Entfaltung und Effektivität von Oppositionsgruppen dargestellt, wobei sich die Periodisierung an den bekannten wichtigen politischen Ereignissen der allgemeinen DDR-Geschichte orientiert. Daraus entstanden ist ein umfassender Überblick des komplexen Verhältnisses von Staat und Gesellschaft bzw. eines Teils der Gesellschaft, der sich von dem staatlichen Bemühen um Akzeptanz nicht abbringen ließ, nach den Legitimationsgrundlagen staatlicher Herrschaft zu fragen. Inhaltsübersicht: I. Nationaler Widerstand und demokratische Opposition 1945 bis 1953; II. Konflikte in der Partei-Gesellschaft 1953 bis 1961; III. Für Freiheit im Sozialismus 1961 bis 1972; IV. Auf der Suche nach den Alternativen 1972 bis 1978; V. Friedensbewegung im "Friedensstaat" 1979 bis 1983; VI. Formierung der Opposition als Demokratiebewegung 1984 bis 1986; VII. Oppositionelle Gegen-Macht 1987 bis August 1989; VIII. Das Ende der Diktatur und die Rolle der Opposition von September 1989 bis Januar 1990.