Die Autorin beschäftigt sich seit langem mit den Veränderungen der globalen Ordnung und den daraus folgenden geopolitischen Strategien. Sie beabsichtigt mit dieser Arbeit ein theoretisches Grundlagenwerk zur Erfassung und Beschreibung der internationalen Ordnung nach 1989/90 und insbesondere nach dem 11. September 2001. Dies dient dem Zweck, denkbare Entwicklungspfade und entsprechende Präventions- und Interventionsmöglichkeiten aufzuzeigen. Den Ausgangspunkt bildet die Annahme, dass Veränderungen nicht über Nacht eintreten, sondern sich durch bestimmte Ereignisse und Prozesse ankündigen. Dies betrifft sowohl die internationale Ordnung selbst als auch „strategische Diskontinuitäten“. „Erkennt man diese, so erhöht sich das Potential zur Gestaltung der Internationalen Ordnung signifikant“ (18). Auf der Grundlage des Gesellschafts-System-Ansatzes der englischen Schule der Internationalen Beziehungen in Kombination mit system- und komplexitätstheoretischen Ansätzen beschreibt sie die Internationale Ordnung als „ein komplexes dynamisches soziales System, wobei nach wie vor geopolitische, geoökonomische und strategische Konzepte anzuwenden sind, will man die Ordnung gestalten“ (307). Sie untersucht die Charakteristika der internationalen Ordnung, fragt nach den Akteuren sowie den Gründen für Veränderungen und setzt sich mit Krisenpotenzialen und den Herausforderungen der Strategiebildung auseinander. Abschießend erarbeitet sie ein „Early Warning-Early Response-Konzept“.