Friedensjournalismus. Wie Medien deeskalierend berichten können
Unter welchen Bedingungen kann Journalismus für den Frieden wirken? In Bilkes Antwort rücken althergebrachte Grundprinzipien journalistischer Arbeit wie Aktualität, Objektivität und Negativität in den Hintergrund; stattdessen findet eine Fokussierung auf Konfliktanalyse, das Streben nach Wahrhaftigkeit, Empathie und Kompromissbereitschaft statt. Journalisten versteht Bilke als Mediatoren, die Menschen in Krisengebieten eine (positive) Zukunft aufzeigen sollen. Sie untersucht an einem Fallbeispiel, dem Talking Drum Studio (TDS) in Liberia, wie eine friedensjournalistische Grundorientierung aussehen kann und wie sie sich bewährt hat. Nach dem Motto "Ein neuer Journalismus allein macht noch keinen Frieden, aber er ist ein wichtiger Teil einer neuen Konfliktkultur" (9) entwirft Bilke ein Konzept, das Journalisten eine Grundorientierung für den Umgang mit Gewalt bieten soll. Die enthaltenen Strategien sind weit gefasst; sie können als Grundlage für die Entwicklung konkreter Vorgehensweisen in bestimmten Konfliktsituationen dienen. Bilke ist freie Journalistin im Print- und Onlinebereich.
Inhaltsübersicht: B. Die Aufgabe Frieden: Begriff, Weg, Vision: 1. Annäherung an grundlegende Begriffe; 2. Ursachen von Gewalt; 3. Wege zum Frieden; 4. Perspektiven für einen Friedensjournalismus. C. Friedensjournalismus: 1. Der Begriff Journalismus; 2. Journalismus und Gewalt; 3. Friedenspolitische Anforderungen an Journalisten; 4. Entwurf für einen Friedensjournalismus; 5. Friedensjournalistisches Handeln. D. Das Talking Drum Studio in Monrovia, Liberia.