Diss. FU Berlin; Gutachter: P. Grottian. - Die Autorin untersucht, warum sich Frauen, die in der DDR-Opposition aktiv waren, in bestimmten Situationen zusammengeschlossen haben, politisch handeln und so eine soziale Bewegung konstituierten sowie die Frage, warum dieses später in dieser Form nicht mehr stattfand. Dazu hat sie narrative Interviews mit 30 Frauen sowie Gruppendiskussionen durchgeführt und ausgewertet. Hierbei entwickelt sie eine Typologie, mit der sie drei charakteristische Ursachenkomplexe zusammenfaßt: Auseinandersetzung mit der Familiengeschichte im Nationalsozialismus; Auseinandersetzung mit Repressionen in der SBZ/DDR; Auseinandersetzung mit familialer Gewalt. Sie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass die DDR-Opposition nicht als Neue Soziale Bewegung betrachtet werden kann, weil sie u. a. wesentlich durch die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit geprägt war. Insofern, so ein auch für die Autorin selbst überraschender, weiterer wesentlicher Befund ihrer Studie, sind hier deutliche Parallelen zu den westdeutschen 68ern festzustellen. Aus dem Inhalt: 1. Bisherige Forschungsperspektiven; 2. Das Forschungsdesign; 3. Kontextbeschreibung und kollektiver Handlungsrahmen: 3.1 Die unabhängige Friedensbewegung in der DDR; 3.3 Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit in der DDR. 4. Die Rekonstruktion von Fallgeschichten in Einzelfallanalysen; 5. Kontrastiver Vergleich und theoretische Verallgemeinerung: 5.1 Typologie; 5.2 Grenzen und Spielräume des kollektiven Handlungsrahmens; 5.3 Veränderung typologischer Unterschiede.