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Dieter Boris / Albert Sterr

FOXtrott in Mexiko. Demokratisierung oder Neopopulismus?

Köln: Neuer ISP Verlag 2002; 270 S.; 18,- €; ISBN 3-89900-102-8
Im Juli 2000 fand mit dem Sieg des konservativen Oppositionskandidaten Fox bei den mexikanischen Präsidentschaftswahlen ein grundlegender politischer Wechsel statt, denn Fox verdrängte die seit mehr als 70 Jahren herrschende autoritäre Staatspartei PRI aus der Regierung. Dieser - im Großen und Ganzen erstaunlich friedliche - von oppositionellen linken Bewegungen wie den Zapatisten forcierte Demokratisierungsprozess des Landes war verblüffenderweise mit einer Stärkung des Militärs verbunden. Dem ging eine wirtschaftspolitische Neuorientierung des Landes weg von einer Ausrichtung auf den bis dahin dominierenden Binnenmarkt und hin zu einer stärkeren Weltmarktorientierung voraus. Die aktuelle, sehr fundierte und verständliche Arbeit versucht, eine erste Bilanz dieses nach wie vor widersprüchlichen und dynamischen mexikanischen Umbruches zu ziehen; dabei werden neben politischen auch gesellschaftliche, kulturelle, ökonomische und supranationale Aspekte berücksichtigt. Vorangestellt wurde ein kurzer historischer Abriss der letzten Jahre der PRI-Regierung; im letzten Teil wagen die Autoren einige vorsichtige Prognosen und teilweise auch kritische Zukunftsszenarien. Inhaltsübersicht: I. Der Niedergang des PRI-Systems; II. Wende ohne Wandel: Die Ära Fox; III. Neoliberalismus, (Neo)populismus und Demokratie.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.65 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Dieter Boris / Albert Sterr: FOXtrott in Mexiko. Köln: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16650-foxtrott-in-mexiko_19129, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19129 Rezension drucken