Fluchtpunkte. Studien zur politischen Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts
Söllner kommt ohne Zweifel das Verdienst zu, die politikwissenschaftliche Emigrationsforschung maßgeblich vorangebracht zu haben. Er ging dabei seit Jahren „patchworkartig“ vor und entwickelte seine These von der Bedeutung der Remigranten als „wichtigen Vermittlern der angelsächsische[n] Ideenwelt“ (5) westlicher Demokratie anhand von zahlreichen kleineren Einzelstudien. Der Band versammelt daher dreizehn überwiegend schon publizierte Aufsätze aus der Zeit 1996-2006 zu wichtigen Persönlichkeiten der Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts in vier inhaltlichen Themenkomplexen. Unter anderem geht es um Otto Kirchheimer, Franz Neumann, Leo Strauss, Hannah Arendt, Sigmund Neumann und – hervorzuheben, weil bisher kaum thematisiert – Arnold Brecht sowie um Arnold Bergstraesser, Ernst Fraenkel, Theordor Adorno, aber auch Peter Weiss. Ergänzt wird dies durch drei Aufsätze Söllners zur politischen Kultur, die 1995-1998 als politische „Interventionen [...] aus dem Geist’ der Emigranten geschrieben wurden“ (5).