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Katharina Inhetveen (Hrsg.)

Flucht als Politik. Berichte von fünf Kontinenten

Köln: Rüdiger Köppe Verlag 2006 (Siegener Beiträge zur Soziologie 5); 229 S.; brosch., 24,80 €; ISBN 978-3-89645-347-1
„Die Flucht ist eine Bewegung in einem Machtverhältnis, das von der Ohnmacht des Gejagten über das Erreichen eines Raums, der vor dem Zugriff der Macht schützt, bis zur direkten Umkehrung des Machtverhältnisses zwischen Jäger und Gejagtem reicht“ (22), schreibt von Trotha und liefert mit diesen grundsätzlichen Überlegungen zum Verhältnis von Flucht und Macht einen breiten Bezugsrahmen für die übrigen Beiträge des interdisziplinär angelegen Bandes. Schlaglichtartig werden die vielfältigen Erscheinungsformen von Flucht, die sowohl Folge als auch Ziel von Politik sein kann, aufgezeigt. Am Beispiel von Sahara‑Nomaden in Mali und Niger sowie von Steuerflüchtlingen wird Flucht als zielorientiertes Handeln interpretiert. Wie Flüchtlinge als machtvolle politische Akteure auftreten können, zeigen Rösel am Beispiel der Mohajir, die eine zentrale Rolle beim Aufbau Pakistans einnahmen, sowie Radtke in ihrem Beitrag über die Finanzierung von Bürgerkriegsparteien durch die Diaspora. Dass Flüchtlinge vielfach als politisches Problem konstruiert werden, ist eine weitere Perspektive auf das Thema, wie Baringhorst in ihrer Untersuchung über die australische Flüchtlingspolitik und Crisp in seiner Darstellung der internationalen Entwicklungen deutlich machen.
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Rubrizierung: 4.42 | 2.263 | 2.2 | 2.65 | 2.67 | 2.68 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Katharina Inhetveen (Hrsg.): Flucht als Politik. Köln: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26478-flucht-als-politik_30860, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30860 Rezension drucken