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Eric Frey

Feuding Friends. U.S.-European Trade Relations in the Clinton Era 1992-2000

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2004 (Europäische Hochschulschriften: Reihe XXXI, Politikwissenschaft 496); 235 S.; pb., 42,50 €; ISBN 3-631-51817-X
Spannungen in den transatlantischen Beziehungen gibt es nicht erst seit dem Amtsantritt von Präsident Bush Jr. Seit den 70er-Jahren hat es immer wieder erhebliche Differenzen in der Handelspolitik gegeben, die oft mit dem plakativen Begriff „Handelskrieg“ gekennzeichnet wurden. Frey untersucht, welche Faktoren dazu beitrugen, dass solche Konflikte während der Regierungszeit Präsident Clintons entstanden und wie die Konfliktparteien es immer wieder schafften, eine Lösung zu finden. Er nutzt dazu einen breiten Theorienmix, der sowohl ökonomische Ansätze als auch solche der internationalen Beziehungen und der Innenpolitik umfasst. Untersucht werden die Handelskonflikte über Kuba, Libyen und den Iran, aber auch über Bananen und Rindfleisch. Ein Kapitel ist dem Scheitern der WTO-Konferenz in Seattle und der deutlich erfolgreicheren Doha-Runde gewidmet. Handelskonflikte sind für Frey nur selten Ausdruck eines Konflikts von nationalen wirtschaftlichen Interessen. Vielmehr sei innenpolitisch begründeter Druck für die meisten Differenzen verantwortlich. Abhängig von der Natur des Sachkonflikts und dem Zusammenspiel von innenpolitischer und internationaler Entscheidungsfindung werde ein Konflikt virulent oder nicht. Frey stellt dabei einen überraschenden Zusammenhang her: Umfassende Konflikte, bei denen wichtige wirtschaftliche und politische Interessen berührt sind, werden zumeist relativ schnell gelöst; eher marginale Sachkonflikte tendieren eher dazu auszuufern. Freys Analyse zeigt weiterhin, dass dabei die Effizienz der transatlantischen Konfliktregulierungsmechanismen von entscheidender Bedeutung für die Lösung solcher Konflikte ist. Da diese in der Vergangenheit im Großen und Ganzen erfolgreich arbeiteten und Frey dem Einigungsdruck durch das Eigeninteresse großer Volkswirtschaften an stabilen Handelsbedingungen großes Gewicht beimisst, sieht er durchaus optimistisch in die Zukunft.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 | 3.6 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Eric Frey: Feuding Friends. Frankfurt a. M. u. a.: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22848-feuding-friends_26094, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26094 Rezension drucken