Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) Die Entwicklung der rechtlichen und institutionellen Strukturen der sicherheits- und verteidigungspolitischen Zusammenarbeit im Europäischen Integrationsprozess von den Brüsseler Verträgen bis zum Vertrag über eine Verfassung für Europa
Rechtswiss. Diss. Marburg; Gutachter: G. Gornig. – Die Europäische Union hat in den vergangenen Jahren als sicherheitspolitisches Instrument ihrer Mitgliedstaaten immer größere Bedeutung gewonnen. Dies hat die EU vor die Aufgabe gestellt, geeignete Verfahren, Institutionen und Entscheidungsmodi bereitzuhalten, um entsprechende Beschlüsse der Mitgliedstaaten zügig erarbeiten und umzusetzen zu können. Dabei komme dem Unionsrecht – so der Autor – eine „Bereitstellungsfunktion“ zu, die dieses durch die Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik (ESVP) erfüllt, mit der die EU erstmals selbst operativ handlungsfähig wird. Die ESVP fußt auf rechtlichen und politischen Strukturen, die in Europa seit 1945 schrittweise aufgebaut wurden. Ihre Entwicklung muss dabei die völkerrechtlichen Beziehungen der EU zu WEU, NATO, OSZE und Vereinten Nationen berücksichtigen. Dietrich präsentiert eine sehr umfassende Analyse der rechtlichen Grundlagen der sicherheits- und verteidigungspolitischen Zusammenarbeit in der EU von den Anfängen bis heute, was jedoch andere juristische Arbeiten bereits gleichermaßen geleistet haben, und gibt einen vorsichtigen Ausblick auf künftige Entwicklungen. Dabei verfolgt er einen interdisziplinären Ansatz, indem sie die vorgefundenen rechtlichen Strukturen in den jeweiligen politischen Kontext einordnet. Das Buch richtet sich damit vorwiegend an Rechts- und Politikwissenschaftler, begrenzt auch an Praktiker im Bereich der Sicherheitspolitik.