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Vahram Soghomonyan

Europäische Integration und Hegemonie im Südkaukasus. Armenien, Aserbaidschan und Georgien auf dem Weg nach Europa

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2007 (Nomos Universitätsschriften: Politik 140); 204 S.; brosch., 46,- €; ISBN 978-3-8329-2403-4
Politikwiss. Diss. Marburg; Gutachter: H.-J. Bieling. – Soghomonyan untersucht die geopolitische Dimension des europäischen Integrationsprozesses am Beispiel der südkaukasischen Länder Armenien, Aserbaidschan und Georgien. Er beleuchtet vor allem drei Fragen: „Wie sehen die Konturen eines europäischen Projektes für den Südkaukasus aus? Wie positioniert sich dieses Projekt im Umfeld externer Hegemonialstrategien? Auf welche regionalen Ansätze und sozialen Kräfte stützt sich das europäische Projekt?“ (15) Das europäische Interesse an dieser Region ergebe sich aufgrund ihrer Brückenfunktion als erweiterter Teil des europäischen Binnenmarktes, zudem fungiere sie als Schnittstelle zwischen der christlichen und der islamischen Welt, so Soghomonyan. Die EU sei an der politischen Stabilität und der wirtschaftlichen Entwicklung im Grenzgebiet Europas interessiert, was nicht zuletzt mit dem Zwang zur Diversifizierung von Energiequellen und den wichtigen Transportwegen im Südkaukasus (EU-Südostasien und Zentralasien) zusammenhängt. Der europäische Integrationsprozess führe zur Eingliederung der Region in den gesamteuropäischen Integrationsraum, lautet ein Ergebnis der Arbeit. Bei der Analyse der regionalen Entwicklungsdynamik identifiziert der Autor eine Parallelität der regionalen Integration des Südkaukasus und der transregionalen Integration von EU und Südkaukasus, weshalb er von einem „Prozess der ‚doppelten Integration’“ (181) spricht. Das europäische Projekt für den Südkaukasus stütze sich „auf die Interessen regionaler Integrationskräfte, auf die identitätspolitisch motivierte Politikgestaltung nationaler Eliten und auf die vorhandenen zivilgesellschaftlichen Netzwerke“, so ein weiteres Resultat der Studie. Die charakteristische Eigenschaft der EU-Südkaukasuspolitik sei die „regionale Konsensbildung“ (182).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.63 | 2.2 | 3.6 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Vahram Soghomonyan: Europäische Integration und Hegemonie im Südkaukasus. Baden-Baden: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/27336-europaeische-integration-und-hegemonie-im-suedkaukasus_32008, veröffentlicht am 16.08.2007. Buch-Nr.: 32008 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken