Europäische Integration durch transnationale Strategien der Regionenbildung? Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im böhmisch-bayerischen Grenzgebiet
Diss. Passau. – Am Beispiel des bayerisch-böhmischen Grenzgebietes untersucht Haack die Bedeutung der regionalen Integration für den europäischen Einigungsprozess und fragt, inwieweit durch die grenzüberschreitenden Aktivitäten kommunaler Akteure an der ehemaligen Systemgrenze wieder ein integrierter Sozial-, Wirtschafts- und Kulturraum entstehen kann. Sie erörtert, „welche integrativen Aufgaben die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Vorfeld der Osterweiterung erfüllen konnte, ob sie im Transformationsprozess Erfahrungen für die zukünftige EU-Mitgliedschaft bereitstellen und welche Funktionen sie darüber hinaus wahrnehmen kann, die nicht von der EU auf supranationaler Ebene oder von staatlichen Ebenen erfüllt werden können“ (19). Die Triebkraft für die regionale Integration gehe von den in euroregionale Strukturen eingebundenen kommunalpolitischen Akteuren aus, so die Erkenntnis Haacks. Welche Strukturen oder Maßnahmen für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit gewählt würden, hänge dabei wesentlich vom Engagement und gegenseitigen Vertrauen dieser Akteure ab. Auch finanzielle Anreize durch EU-Programme hätten sich als „zentrale Triebfeder“ (392) für die Aufrechterhaltung eines Kooperationsverhältnisses im Rahmen der Euroregion erwiesen. Abschließend fordert die Autorin eine stärkere akteurszentrierte Ausrichtung des grenzüberschreitenden Integrationsansatzes.