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Peter Casny

Europäische Energie- und Sicherheitspolitik im Südkaukasus

Berlin: Logos Verlag 2013; 281 S.; 39,50 €; ISBN 978-3-8325-3568-1
Wie Peter Casny in seiner zweiseitigen Einleitung darlegt, baut das Buch auf den Erkenntnissen seiner Promotion auf. „Das Themengebiet der Arbeit ist gekennzeichnet durch Verknüpfungen politischer und ökonomischer Faktoren. Der analytische Rahmen der Untersuchungen umfasst Konstellationen aus dem (Neo‑)Realismus, einem neogramscianischen Ansatz im Hinblick auf Hegemonie und Zivilgesellschaft, sowie Einordnungen in Ansätzen von External Governance und des neoliberalen Institutionalismus, die der Arbeit eine theoretische Umrahmung geben und eine spannende Auseinandersetzung bieten“ (7). Direkt im Anschluss, aber ohne Verbindung zum Vorherigen, präsentiert der Autor eine ganze Reihe an Forschungsfragen, die die europäische Energie‑ und Sicherheitspolitik im Südkaukasus zum Gegenstand haben. Sie reichen von der Strategie der EU, ihrer Effektivität, den Einflussfaktoren auf die Konzeptionalisierung der EU‑Kaukasuspolitik und ihrer Verortung innerhalb eines theoretischen Rahmengebäudes über die multilaterale Interessenkonstellation in der Region und den Gründen für ihr Zustandekommen bis hin zu den sich daraus ergebenden Folgerungen für die Prioritätensetzung der EU‑Energiepolitik. Der Aufbau der Arbeit sowie die inhaltlichen Erkenntnisse erschließen sich nicht immer in Gänze, was teilweise auch an sprachlichen Mängeln/Ungenauigkeiten liegen könnte. Beispielsweise stellt der Autor mithilfe der neorealistischen Perspektive heraus, dass die EU seit geraumer Zeit als Akteur betrachtet werden kann, allerdings liest man dann auch, dass die EU „ein bedeutendes Akteurspotential [sic!] für die Gestaltung der Politik“ (239) in der Südkaukasusregion besitzt. Die Situation in der kaukasisch‑kaspischen Region, so Casnys Feststellung, ist ein Beispiel „für ein jeweils eigennütziges Auftreten von vier potentiellen geopolitischen Hegemonen: USA, EU, Russland und China, im regionalen Kontext ergänzt durch die Türkei und den Iran. Sie können alle bestimmend auf Interessenkonstellationen innerhalb der internationalen Beziehungen wirken“ (240). Neben den bereits genannten Schwächen vermitteln viele kleine grammatikalische Fehler, eine falsche Kommasetzung und mehrere sprachliche Formulierungen, über die man beim Lesen stolpert und von denen einige nicht zur Erhellung des Sinns beitragen, einen insgesamt ambivalenten Eindruck von diesem Buch.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 3.63.52.622.63 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Peter Casny: Europäische Energie- und Sicherheitspolitik im Südkaukasus Berlin: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37612-europaeische-energie--und-sicherheitspolitik-im-suedkaukasus_45546, veröffentlicht am 02.10.2014. Buch-Nr.: 45546 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken