Der Sammelband beinhaltet im wesentlichen die Vorträge einer gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die 1995/96 an der Freien Universität Berlin von der AG Kurdistan des AStA zusammen mit dem Institut für Ethnologie und dem Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften II durchgeführt wurde. Die Veranstalter, die Kurdologie als eigenständige Disziplin an der Universität etablieren möchten, verfolgten das Ziel, die Vielfalt und die notwendige Interdisziplinarität kurdologischer Forschung darzustellen und bestehende Forschungslücken aufzuzeigen. Dennoch zieht sich die Frage, unter welchen Bedingungen sich ethnische Identität herausbildet, als roter Faden durch fast alle Beiträge. Inhalt: Andreas Wimmer: Stammespolitik und die kurdische Nationalbewegung im Irak (11-43); Michiel Leezenberg: Irakisch-Kurdistan seit dem Zweiten Golfkrieg (45-78); Hamit Bozarslan: Kurdistan: Kriegswirtschaft - Wirtschaft im Krieg (79-112); Gülistan Gürbey: Optionen und Hindernisse für eine Lösung des Kurdenkonfliktes in der Türkei (113-153); Heidi Wedel: Kurdinnen in türkischen Metropolen: Migration, Flucht und politische Partizipation (155-184); Martin van Bruinessen: Kurden zwischen ethnischer, religiöser und regionaler Identität (185-216); Birgit Ammann: Ethnische Identität am Beispiel kurdischer Migration in Europa (217-238); Amir Hassanpour: MED-TV, Großbritannien und der türkische Staat: Die Suche einer staatenlosen Nation nach Souveränität im Äther (239-278); Carsten Colpe: Konsens, Diskretion, Rivalität: Aus der Ethnohistorie von Kurden und Yeziden (279-300); Nelida Fuccaro: Die Kurden Syriens: Anfänge der nationalen Mobilisierung unter französischer Herrschaft (301-326); Abbas Vali: Politische Herrschaft und Ideologie der kurdischen Nationalbewegung im Iran 1942-1979 (327-356).