Diss. phil. Mainz; Gutachter: H. Dittgen. – Chang untersucht den Einfluss der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf die Politik der rot-grünen Bundesregierung. Dabei geht er von einer Konstruktion deutscher Politik in Verbindung mit dem Prozess der europäischen Integration aus. Diese Annahme untermauert er mithilfe konstruktivistischer Ansätze. Im ersten Teil stellt er die Entwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik dar und im zweiten geht er – unter Heranziehung der theoretischen Ansätze – auf die strukturellen Vorraussetzungen im System der internationalen Beziehungen ein. Auf deren Grundlage führt Chang einen umfassenden Nachweis über die der deutschen Politik zugrunde liegenden Identitäten und Werte. Im abschließenden Abschnitt wird die deutsche Politik in ihrer Wechselwirkung mit der Europäischen Union überprüft. Darauf aufbauend beschreibt der Autor den Prozess der Gestaltung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik als ein symbiotisches Zusammenwirken deutscher Präferenzen und europäischer Interessen. Seine These sieht er damit bestätigt. Der Autor geht umfassend auf die Entwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik und deren Institutionen ein. Zusätzlich werden auch die rechtlichen und sozialen Normen der für diesen Bereich relevanten internationalen Institutionen dargestellt. Diese sehr komplexe Bearbeitung des Themas in Verbindung mit einem nicht immer leicht verständlichen Schreibstil lässt die Arbeit vor allem für ein Fachpublikum geeignet erscheinen.