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Lena Teresa Calahorrano Peña

Essays on Population Aging and the Political Economy of Immigration

Online-Publikation 2012 (http://darwin.bth.rwth-aachen.de/opus3/volltexte/2012/3961/pdf/3961.pdf); 127 S.
Wirtschaftswiss. Diss. Aachen; Begutachtung: O. Lorz, P. Renke Harms. – Es handelt sich um eine kumulative Dissertation mit vier bereits veröffentlichten Artikeln, die sich aus einer wirtschaftlichen Theorieperspektive mit Immigrationspolitik beschäftigen und ein hohes Maß an ökonometrischem Wissen voraussetzen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Zusammenhang zwischen der Immigrationspolitik und dem demografischen Wandel einer Gesellschaft. Lena Teresa Calahorrano Peña geht davon aus, dass sich die Inhalte von Immigrationspolitik auf die Präferenzen der Wähler zurückführen lassen. Bei den Präferenzen differenziert sie zwischen jungen und alten Individuen. Sie beobachtet, dass die Interessen der Älteren in der Gesellschaft mehr Bedeutsamkeit erlangen. Auf der Grundlage ökonomischer Modelle und Berechnungen gelangt die Autorin zu dem Ergebnis, dass bei einer gleichen Geburtenrate der Immigranten wie der Einheimischen in einer alternden Gesellschaft die Nachfrage nach Immigration steigt, da ältere Individuen insgesamt eher von der Immigration profitieren. In einer empirischen Untersuchung zum Einfluss des Alters auf individuelle Haltungen zur Immigration kommt die Autorin auf der Basis der Daten des sozioökonomischen Panels außerdem zu dem Resultat, dass die Bedenken gegenüber Einwanderern mit dem Alter abnehmen. Dies führt entsprechend der Annahmen hinsichtlich der Umsetzung der Präferenzen der Wähler in einer repräsentativen Demokratie dazu, dass Regierungen mehr Immigration zulassen. Eine weitere Erkenntnis lautet, dass bei einem ex ante festgelegten und generösen Pensionssystem das Gleichgewichtsniveau der Immigration höher als im Falle eines nicht bestehenden Pensionssystems liegt, da es im Interesse der jungen einheimischen Arbeiter ist, die Last des Pensionsbeitrages mit den Immigranten zu teilen. Die Thematik verschiebt sich in einem der Aufsätze insofern, als nun der Zusammenhang der Faktoren Arbeit und Kapital in zwei Ländern – einem mit einer jungen und einem mit einer alten Altersstruktur – durchgespielt wird. Die Möglichkeit, dass eine Enteignung in dem Land mit der jüngeren Bevölkerung stattfinden könnte, reiche aus, um den Kapitalzufluss in dieses Land zu verringern. Zudem könne – abhängig von der Übersetzung der Präferenzen in politische Ergebnisse – eine Emigration die Anreize zur Enteignung reduzieren und so den Kapitalzufluss in sich entwickelnde Länder erhöhen.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.263 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Lena Teresa Calahorrano Peña: Essays on Population Aging and the Political Economy of Immigration 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35795-essays-on-population-aging-and-the-political-economy-of-immigration_43439, veröffentlicht am 25.04.2013. Buch-Nr.: 43439 Rezension drucken