In diesem Band werden die Hintergründe des Rechtsextremismus „im modernen Gewand“ beleuchtet. Jugendliche sind die Zielgruppe Nummer eins: Websites als interaktives Medium zur Ansprache, kostenlose Musik-CDs als Köder, spezielle Bekleidung als Ausdruck eines rechtsextremistischen Lifestyles oder Konzerte, Demonstrationen und Sonnenwendfeiern als Ereignisse mit Unterhaltungswert – all dies stehe, wie die Autoren ausführen, für eine neue Qualität rechtsextremistischer Propaganda. Sie zeichnen das „Porträt einer Erlebniswelt, in der Freizeitaktivitäten und menschenverachtende Botschaften verschmelzen. Feindbilder und Identitätsangebote sind der inhaltliche Kern dieser Erlebniswelt“ (14). Gerade an Jugendliche richte die Szene ihre wichtigsten Werbebotschaften: „Kameradschaft“ und Zusammenhalt in Zeiten der Globalisierung, die vielen Angst mache und deshalb „Humus für den Rechtsextremismus“ (31) sei. In diesem Band und der Begleit-CD werden die Strategien aufgezeigt, die hinter der „Erlebniswelt“ stehen, und vor allem Musik und Websites der Szene analysiert. Zugleich werden Methoden sowie pädagogische Ansätze vorgestellt, mit denen in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen der kritische Blick auf den Rechtsextremismus geschärft werden kann und es werden Präventivmaßnahmen empfohlen. 15 Projektskizzen aus der schulischen und außerschulischen Praxis spiegeln eine breite Palette möglicher Herangehensweisen wider, sollen Anregungen liefern und Mut machen, Elemente zu erproben, sie mit eigenen Ideen zu kombinieren und bestehende Ansätze fortzuentwickeln. Die Publikation basiert auf den Fortbildungsreihen „Rechtsextremismus im Internet“, die gemeinsam von der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen sowie der länderübergreifenden Stelle „jugendschutz.net“, dem NRW-Innen- und dem Bundesministerium für Familie in den Jahren 2004 bis 2006 in Soest veranstaltet wurden.