Enlarged EU - Enlarged Neighbourhood. Perspectives of the European Neighbourhood Policy
Welche europäischen Perspektiven bestehen für jene Staaten an den neuen Außengrenzen der EU, denen auf Sicht kein Beitrittsangebot gemacht wird? Auf diese Fragen versucht die Nachbarschaftspolitik der EU eine konzeptionelle Antwort zu geben. Unterhalb der Schwelle der Mitgliedschaft wird den Staaten Osteuropas und des Mittelmeerraumes ein Angebot für immer engere Beziehungen gemacht, in der Hoffnung, dadurch zur Stabilisierung und Demokratisierung beitragen zu können. Die Beitragsautoren schätzen die Nachbarschaftspolitik überwiegend kritisch ein. Sie gebe auf die Heterogenität der einbezogenen Staaten – von den Mittelmeeranrainern über Osteuropa bis zum Kaukasus – keine befriedigende und konsistente Antwort. So werde weder zwischen europäischen und nichteuropäischen Staaten noch zwischen den unterschiedlichen Entwicklungsständen ausreichend differenziert. Insbesondere reformbereiten Staaten biete die Nachbarschaftspolitik die von der EU vorgegebene Perspektive im Grunde nicht. Diese kritische Gesamtsicht wird in zwei Teilen mit Länderstudien substantiiert. Zunächst geht es um Osteuropa, wobei namentlich die Beziehungen der EU zu Russland und Kaliningrad, der Ukraine und zu Belarus diskutiert werden. Den zweiten Schwerpunkt bilden Südosteuropa und die Staaten des Balkans. Die meisten Beiträge gehen auf den fünften Osteuropatag der Universität Fribourg aus dem Juni 2004 zurück.