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Rob Hopkins

Einfach. Jetzt. Machen! Wie wir unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen. Aus dem Englischen übersetzt von Gerd Wessling und Martin Elborg, unter Mitwirkung von Iris Sprenger

München: oekom verlag 2014; 189 S.; 12,95 €; ISBN 978-3-86581-458-6
Angesichts der gegenwärtigen Lage der Weltwirtschaft sowie der Umwelt‑ und Klimaproblematik erfreut sich der Begriff der „Postwachstumsgesellschaft“ großer Beliebtheit und Bücher, die einen politischen Kurswechsel fordern, sind keine Ausnahmen mehr. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Rob Hopkins, Umweltaktivist und Begründer der Transition‑Town‑Bewegung, seine Erfahrungen präsentiert. Er stellt „eine neue Große Vision“ vor, die sich auf das lokale Umfeld konzentriert, darauf, „wie wir in unseren örtlichen Gemeinschaften und Nachbarschaften leben und arbeiten wollen“ (11). Regierungen, Stadtverwaltungen und Großunternehmen spricht Hopkins die Fähigkeit – und den Willen – ab, zu der Umsetzung beizutragen. Seine „Vision von lokaler Resilienz als Faktor der Wirtschaftsentwicklung“ (33) unterstützt er deshalb mit verschiedenen Studien, die die Vorteile lokaler, unabhängiger Unternehmen belegen. „Die Geschichten, die ich in diesem Buch erzählen möchte, sollen davon handeln, was passiert, wenn normale Menschen entscheiden, dass sie selbst die Feuerwehr sind; dass sie selbst diejenigen sind, auf die sie gewartet haben.“ (45) Nach der Vorstellung der Arbeit seiner Transition‑Initiative gibt er deshalb konkrete Hinweise zur Gründung und Weiterentwicklung lokaler Initiativgruppen und illustriert dies mit Beispielen aus der ganzen Welt. Eine Initiative in Lancaster, Großbritannien, legt etwa in öffentlichen Parkanlagen „Fruity Corners“ an, Hochbeete mit Obstbäumen, Obststräuchern und Kräutern. In Seattle, USA, entstand eine Werkzeugbibliothek, in der man sich außerdem mit Hilfe und Tipps versorgen kann und weitere Gemeinschaftsprojekte angestoßen werden. Hopkins‘ Ziel zeigt sich in Teilen so schon erfüllt: „ein neues und den Herausforderungen angemessenes Wirtschaftssystem […], das parallel zum derzeit vorherrschenden verwundbaren, energie‑, schulden‑ und CO2‑intensiven Wirtschaftssystem existiert“ (126). Es ist fraglich, wie neu dieser Ansatz, „den Wandel auf einem – global vernetzten – lokalen Level“ (59) anzugehen, wirklich ist, aber Hopkins wirkt ob seiner Erfahrungen, der vielen positiven Beispiele und seiner offensichtlichen Begeisterung überzeugend und sein Anliegen machbar. Daher verzeiht man ihm so manche allzu sehr ins Pathetische abgleitende Formulierung.
Simone Winkens (SWI)
M. A., Politikwissenschaftlerin, Online-Redakteurin.
Rubrizierung: 2.22.612.22 Empfohlene Zitierweise: Simone Winkens, Rezension zu: Rob Hopkins: Einfach. Jetzt. Machen! München: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37552-einfach-jetzt-machen_45903, veröffentlicht am 18.09.2014. Buch-Nr.: 45903 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken