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Stefan Goch

Eine Region im Kampf mit dem Strukturwandel. Bewältigung von Strukturwandel und Strukturpolitik im Ruhrgebiet

Essen: Klartext 2002 (Schriftenreihe des Instituts für Stadtgeschichte: Beiträge 10); 804 S.; brosch., 45,- €; ISBN 3-88474-953-6
Politikwiss. Habilitationsschrift Bochum. - Auf fast fünfhundert Seiten wird als Längsschnittanalyse, die ökonomische, kulturelle und sozialgeschichtliche Fragestellungen aufgreift, der Strukturwandel am Fallbeispiel des Ruhrgebietes minuziös nachgezeichnet. Die Analyse orientiert sich an handlungstheoretischen Interpretationsansätzen: Das Bild vom Ruhrgebiet sei widersprüchlich genug, um zu fragen, wer oder was denn hinter diesem Wandel stecke, wie man in der Region mit dem tiefgreifenden ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Strukturwandel fertig werde und wohin sich diese als altindustriell bezeichnete Region entwickele. Wie in einer Region Strukturwandel bewältigt werde, dafür gelte das Ruhrgebiet als Testfall. Denn an die Stelle von Zechen und Stahlwerken seien die verspiegelten Fassaden von Hightechbetrieben, Technologiezentren oder die Projekte der verschiedenen strukturpolitischen Bemühungen, zuletzt der Internationalen Bauausstellung Emscher Park, getreten. Darüber hinaus habe sich eine außerordentlich breite Kulturszene mit Dutzenden von Theatern, Museen und anderen Kultureinrichtungen entwickelt, sodass gesagt werden kann, dass sich die Malocher aus der Region weitgehend verabschiedet haben. Aus dem Inhalt: 2. Prägungen aus dem Entwicklungsprozeß des Ruhrgebiets: 2.1 Schwerindustrielle Industrialisierung; 2.2 Montanindustrielle Region autoritärer Prägung; 2.3 Versuch der Sozialpartnerschaft 1914-1924; 2.4 Nachholende Urbanisierung und Anfänge regionaler Politik 1920-1930; 2.5 Erste Strukturkrise und Entdemokratisierung; 2.6 Führerprinzip, Volksgemeinschaft, Betriebsgemeinschaft 1933-1945; 2.7 Rekonstruktion und Neustrukturierung der regionalen Akteurskonstellationen. 3. Bewältigung des Strukturwandels im Ruhrgebiet: 3.1 Ablauf und Faktoren des Strukturwandels; 3.2 Krisenmanagement der Akteure im Steinkohlenbergbau; 3.3 Herausbildung kooperativer Politikmuster in der Region; 3.4 Regionale Wirtschaftspolitik mit der Gemeinschaftsaufgabe; 3.5 Landespolitik für die Krisenregion Ruhrgebiet; 3.6 Kommunalpolitik zur Bewältigung des Strukturwandels; 3.7 Europäische Regional- und Industriepolitik; 3.8 Nordrhein-westfälische Wege der Strukturpolitik. 4. Fähigkeiten zur Bewältigung von Strukturwandel im Ruhrgebiet: 4.3 Endogene Potentiale der Region zur Bewältigung von Strukturwandel.
Heinz-Werner Höffken (HÖ)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität, Hamburg.
Rubrizierung: 2.325 | 2.342 Empfohlene Zitierweise: Heinz-Werner Höffken, Rezension zu: Stefan Goch: Eine Region im Kampf mit dem Strukturwandel. Essen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14029-eine-region-im-kampf-mit-dem-strukturwandel_16808, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16808 Rezension drucken