Eine neue deutsche Sicherheitsarchitektur – Impulse für die nationale Strategiedebatte
In seiner Einführung stellt der Herausgeber fest, dass die „vollkommen veränderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen, die vor allem anhand des neuen Strategischen Konzepts der NATO [... vor zehn Jahren (und)] durch die Terroranschläge in den USA und Europa [...] sowie durch den Ausbau der ESVP/GSVP deutlich werden, [...] bisher kaum Niederschlag in einer Anpassung der bundesdeutschen Sicherheitsarchitektur gefunden haben“ (15). Eine „Reform des bis zu 60 Jahre alten Kompetenzgefüges (16) dränge sich daher geradezu auf. Mit diesem Band, der in einer vom „Bundesverband Sicherheitspolitik an Hochschulen“ herausgegebenen Reihe erscheint, soll der öffentliche Diskurs um die deutsche Sicherheitsstrategie verstärkt werden. Dabei soll ausdrücklich auch der wissenschaftliche Nachwuchs zu Wort kommen. In den rund 25 Beiträgen werden eine Vielzahl von Aspekten innerer und äußerer Sicherheit sowie ihrer gegenseitigen Durchdringungen angesichts „neuer“ Bedrohungsformen von Politik- und Rechtswissenschaftlern, zum Teil aus den „Sicherheitsbehörden“ selbst, diskutiert. Dazu zählen Themen wie die Reform der Notstandverfassung, die Privatisierung von militärischen Dienstleistungen, die Zukunft der Wehrpflicht oder die Frage nach Auslandseinsätzen der deutschen Polizei. Insgesamt ergibt sich ein guter Überblick zur laufenden Debatte um die „Neue Sicherheit“ anhand ganz konkreter Fragestellungen, wenngleich manchmal zu sehr vom Umbau der Architektur überzeugt – aber genau das kündigt der Band in seinem Titel ja auch an.