Auch wenn migrationspolitische Fragestellungen in der sozialwissenschaftlichen Forschung seit längerem intensiver aufgegriffen werden, gibt es im deutschsprachigen Raum kaum Studien über die nordeuropäischen Staaten. Der Autor möchte Faktoren, Gestaltung und Verlauf der Einwanderungspolitik von Dänemark und Schweden vergleichend darstellen; methodisch stützt sich die kleine Monografie weitgehend auf eine Dokumentenanalyse. Aus (deutscher) politikwissenschaftlicher Sicht ist die Wahl der beiden Länder aus zwei Gründen von Interesse. Zum einen finden sich in Schweden wie in Dänemark mit der Wirtschaftsmigration der 60er-Jahre und der seit den 80er-Jahren ansteigenden Zuwanderung von Flüchtlingen ähnliche Phasen der Migration wie in Deutschland. Zum anderen haben jedoch beide Länder – obschon einen ähnlichen Typus des sozialdemokratischen Wohlfahrtsregimes verkörpernd – politisch ganz unterschiedlich auf den Einwanderungsdruck reagiert. Während Schweden einer betont offenen Integrationspolitik folgt (übrigens ganz anders als Deutschland auch mit Blick auf die EU-Osterweiterung), hat sich Dänemark spätestens seit der Parlamentswahl von 2001 für eine äußerst restriktive, Zuwanderung eingrenzende Linie entschieden.