Exakt ein Jahr nach der größten Erweiterung in der Geschichte der Europäischen Union präsentieren Pogatschnigg und Schladebach anhand ausgewählter Staaten eine rechtspolitische Momentaufnahme der EU-Erweiterung. Im Anschluss an einen einleitenden Teil zu den historischen und rechtlichen Grundlagen der Erweiterung ziehen Autoren aus den alten EU-Mitgliedstaaten Bilanz. Anschließend wird der Stand der europäischen Integration in den neuen EU-Mitgliedstaaten thematisiert und aufgezeigt, welche Ziele noch offen sowie welche Aufgaben noch zu erledigen sind. In einem weiteren Abschnitt erläutern die Autoren den Stand der Beitrittsvorbereitungen in den derzeitigen Kandidatenstaaten Bulgarien und Kroatien. Es schließt sich ein Teil über Staaten an, die entweder einen Beitritt zur EU erwägen oder sich zumindest bilateral stärker an die EU binden wollen: Serbien und Montenegro, die Ukraine, die Republik Moldau und Georgien. Die Autoren gelangen zu dem Ergebnis, dass die EU-Erweiterung aus rechtspolitischer Perspektive ein Erfolg war. Es habe sich gezeigt, „dass sie zu Recht als die am besten vorbereitete in der Geschichte der Union bezeichnet wurde“ (367). Insgesamt sind die neuen EU-Mitgliedstaaten mit ihrem Beitritt weitgehend zufrieden, die vereinbarten Übergangsfristen wurden jedoch als unnötig und zurücksetzend empfunden. Nach der Aufnahme Bulgariens, Rumäniens und eventuell Kroatiens würden weitere Erweiterungsrunden erst dann in Betracht kommen, „wenn deren Finanzierbarkeit geregelt ist“ (369) und nach einer Vertiefung der EU.