Diss. Marburg. - Aufgrund der Marktmacht der EU ist es auch für Nichtmitglieder kaum noch möglich, eine unabhängige nationalstaatliche Wirtschaftspolitik zu verfolgen; bei EU-Mitgliedern gilt dies in besonderem Maße. Am Beispiel Finnlands zeigt der Autor fundiert und gut verständlich auf, inwieweit Finnland bereits vor seinem Beitritt dem Deregulierungsdruck der EU nachgab. Der gestiegene Wettbewerb, insbesondere im Finanzsektor, auf bis dato überwiegend mono- und oligopolistisch strukturierten Märkten führte zunächst zu der außerordentlich starken Wirtschaftskrise Anfang der 90er-Jahre. Diese war dann ein maßgeblicher Faktor für den Eintritt Finnlands in die EU. Dennoch, so lässt sich heute feststellen, hat der Beitritt bis zum Ende der 90er-Jahre in vielen Bereichen nicht zu einer deutlichen Intensivierung des Wettbewerbs geführt. Vielmehr dominieren nach wie vor oligopolistische Großunternehmen. Deren Zulieferer allerdings, überwiegend kleine und mittlere Unternehmen, unterliegen einem teilweise immensen Wettbewerbsdruck. Inhaltsübersicht: 2. Zum Charakter der EG-Wettbewerbspolitik und des EG-Wettbewerbsrechts; 3. Herausbildung der in Finnland vorherrschenden Marktformen, Entwicklung der Eigentumsverhältnisse und Grundzüge finnischer Wirtschaftspolitik; 4. Wettbewerbsorientierung, Deregulierung und die Folgen; 5. Die Wirtschaftskrise der 1990er Jahre; 6. Wettbewerbsrechtliche Entwicklungen seit 1992; 7. Wettbewerbsentwicklung in verschiedenen Bereichen der finnischen Wirtschaft.