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Axel Schildt / Detlef Siegfried / Karl Christian Lammers (Hrsg.)

Dynamische Zeiten. Die 60er Jahre in den beiden deutschen Gesellschaften

Hamburg: Christians Verlag 2000 (Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte 37); 831 S.; Ln., 39,88 €; ISBN 3-7672-1356-7
"Die 60er-Jahre stehen gewissermaßen objektiv auf der Tagesordnung der zeitgeschichtlichen Forschung." (12) Nicht nur deshalb veranstalteten das Germanistische und das Historische Institut der Kopenhagener Universität sowie die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg im März 1998 ein Symposium in Kopenhagen. 30 Jahre nach "1968" stellen die dort verhandelten Themen mit ihrem breiten Spektrum, das für den Tagungsband noch um weitere Beiträge ergänzt wurde, zusammen mit der Ausdehnung der zeitlichen Perspektive, einen Beitrag zur "Historisierung dieses immer noch mythischen Datums" (12) dar. Inhalt: Axel Schildt: Materieller Wohlstand - pragmatische Politik - kulturelle Umbrüche. Die 60er Jahre in der Bundesrepublik (21-53); Arnold Sywottek: Gewalt - Reform - Arrangement. Die DDR in den 60er Jahren (54-76). Der Umgang mit der NS-Vergangenheit: Detlef Siegfried: Zwischen Aufarbeitung und Schlußstrich. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in den beiden deutschen Staaten 1958 bis 1969 (77-113); Bernd-A. Rusinek: Von der Entdeckung der NS-Vergangenheit zum generellen Faschismusverdacht - akademische Diskurse in der Bundesrepublik der 60er Jahre (114-147); Karl Christian Lammers: Die Auseinandersetzung mit der "braunen" Universität. Ringvorlesungen zur NS-Vergangenheit an westdeutschen Hochschulen (148-165); Christoph Classen: Zum öffentlichen Umgang mit der NS-Vergangenheit in der DDR. Das Beispiel des Radios (166-196). Wirtschaft, Europa, Arbeitsimmigration: Gerd Hardach: Krise und Reform der Sozialen Marktwirtschaft. Grundzüge der wirtschaftlichen Entwicklung in der Bundesrepublik der 50er und 60er Jahre (197-217); André Steiner: Von "Hauptaufgabe" zu "Hauptaufgabe". Zur Wirtschaftsentwicklung der langen 60er Jahre in der DDR (218-247); Werner Bührer: Abschied von der Supranationalität. Deutsche Europapolitik und europäische Integration 1958 bis 1972 (248-272); Ulrich Herbert / Karin Hunn: Gastarbeiter und Gastarbeiterpolitik in der Bundesrepublik. Vom Beginn der offiziellen Anwerbung bis zum Anwerbestopp (1955-1973) (273-310). Gesellschaftlicher Wandel und reformerische Diskurse: Anselm Doering-Manteuffel: Westernisierung. Politisch-ideeller und gesellschaftlicher Wandel in der Bundesrepublik bis zum Ende der 60er Jahre (311-341); Arnold Sywottek: Nationale Politik als Symbolpolitik. Die westdeutsche Deutschland- und Außenpolitik in gesellschaftsgeschichtlicher Perspektive (342-361); Michael Ruck: Ein kurzer Sommer der konkreten Utopie - Zur westdeutschen Planungsgeschichte der langen 60er Jahre (362-401); Alfons Kenkmann: Von der bundesdeutschen "Bildungsmisere" zur Bildungsreform in den 60er Jahren (402-423); Jörg Requate: Standespolitik als Gesellschaftspolitik. Zur Debatte um den Reformbedarf der Justiz in den 60er Jahren (424-443); Klaus Weinhauer: "Staatsbürger mit Sehnsucht nach Harmonie" - Gesellschaftsbild und Staatsverständnis in der westdeutschen Polizei (444-470). Parteien, Verbände, Kirchen: Karsten Rudolph: Die 60er Jahre - das Jahrzehnt der Volksparteien? (471-491); Wolfgang Schroeder: Industrielle Beziehungen in den 60er Jahren - unter besonderer Berücksichtigung der Metallindustrie (492-527); Karl Gabriel: Zwischen Aufbruch und Absturz in die Moderne. Die Katholische Kirche in den 60er Jahren (528-543); Martin Greschat: Protestantismus und Evangelische Kirche in den 60er Jahren (544-581). Generationen und Geschlechter: Detlef Siegfried: Vom Teenager zur Pop-Revolution. Politisierungstendenzen in der westdeutschen Jugendkultur 1959 bis 1968 (582-623); Dorothee Wierling: Erzieher und Erzogene. Zu Generationenprofilen in der DDR der 60er Jahre (624-641); Ute Frevert: Umbruch der Geschlechterverhältnisse? Die 60er Jahre als geschlechterpolitischer Experimentierraum (642-660). Kultur und Öffentlichkeit: Anselm Doering-Manteuffel: Eine neue Stufe der Verwestlichung? Kultur und Öffentlichkeit in den 60er Jahren (661-672); Konrad Dussel: Vom Radio- zum Fernsehzeitalter. Medienumbrüche in sozialgeschichtlicher Perspektive (673-694); Claus-Dieter Krohn: Die westdeutsche Studentenbewegung und das "andere Deutschland" (695-718); Per Øhrgaard: "ich bin nicht zu herrn willy brandt gefahren" - Zum politischen Engagement der Schriftsteller in der Bundesrepublik am Beginn der 60er Jahre (719-733); Irmgard Wilharm: Tabubrüche in Ost und West - Filme der 60er Jahre in der Bundesrepublik und der DDR (734-751); Wolfgang Ruppert: Zur Konsumwelt der 60er Jahre (752-767); Hans-Joachim Manske: "Das Lachen der Beatles gilt mehr als die Anerkennung von Marcel Duchamp" - Zur Bildenden Kunst der 60er Jahre in Deutschland (768-807).
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.313 | 2.314 | 3.7 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Axel Schildt / Detlef Siegfried / Karl Christian Lammers (Hrsg.): Dynamische Zeiten. Hamburg: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/13815-dynamische-zeiten_16558, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16558 Rezension drucken