Die zweite Runde der NATO-Osterweiterung. Zwischen postbipolarem Institutionalismus und offensivem Realismus
Im März 1999 wurden Polen, Tschechien und Ungarn in die NATO aufgenommen. Seit April 2004 hat die NATO weitere sieben neue Mitglieder: Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien. Sie umfasst damit 26 europäische und nordamerikanische Staaten. In dieser Studie werden die Perzeptionen, Motive, Interessen, Strategien und Entscheidungsprozesse beleuchtet, die das Vorgehen der wichtigsten Akteure in dieser zweiten Runde der NATO-Osterweiterung bestimmten. Die Beiträge verdeutlichen, dass die unterschiedlichen Positionen nicht von der jeweiligen NATO-Politik generell sowie darüber hinausgehend von den Konzeptionen, Einstellungen, Traditionen und Werthaltungen der jeweiligen Außen- und Sicherheitspolitiken zu trennen sind. So entfalten die Analysen wesentliche Aspekte der nationalen „strategischen Kulturen“. Der Band enthält Untersuchungen aus den „alten“ Mitgliedsländern des Bündnisses, aus Ländern der ersten Erweiterungsrunde und aus Neumitgliedstaaten des Jahres 2004. Er schließt mit einer Analyse über den externen Akteur Russland.
Aus dem Inhalt:
August Pradetto:
Zwischen postbipolarem Institutionalismus und offensivem Realismus: Von der ersten zur zweiten Runde der NATO-Osterweiterung (7-26)
I. „Altmitglieder“ der NATO
Matthias Dembinski:
Marginalisieren oder Runderneuern? Die USA und die NATO nach dem Prager Gipfel (39-74)
Francoise Manfrass-Sirjacques:
Die neue NATO-Osterweiterung: Ein französischer Standpunkt (75-101)
Jennifer Medcalf:
Das Vereinigte Königreich und die zweite Runde der NATO-Erweiterung (103-131)
Roberto Menotti / Sonia Lucarelli:
Das erweiterte Bündnis und seine ungewisse Zukunft: Eine italienische Sichtweise (133-152)
Manfred Knapp:
Die Haltung Deutschlands zur zweiten Runde der Osterweiterung der NATO (153-177)
II. Teilnehmer der ersten Erweiterungsrunde 1999
Erhard Cziomer:
Polen und die zweite NATO-Osterweiterungsrunde (181-191)
Radek Khol:
Die Tschechische Republik und die zweite Runde der NATO-Erweiterung (193-209)
III. Neumitglieder der zweiten Runde 2004
Anton Bebler:
Der Prozess der NATO-Erweiterung, demokratische Werte und Slowenien (213-236)
Vahur Made:
Die NATO-Mitgliedschaft Estlands: Der erfolgreiche Abschluss eines zunächst aussichtslos scheinenden Vorhabens (237-266)
Georgi Stoilov:
Demokratie durch Sicherheit: Die zweite Runde der NATO-Osterweiterung aus der Perspektive Bulgariens (267-275)
IV. Russland
Frank Umbach:
Die zweite Runde der NATO-Osterweiterung aus der Sicht Russlands (279-317)