Im Rahmen des „Königsteiner Forums“ wird seit 1980 über gesellschaftliche Fragestellungen diskutiert. Die Vorträge im Jahr 2002 zu Chancen und Gefahren der Europäischen Union sind in diesem Buch abgedruckt. Neben Wissenschaftlern zählt u. a. auch der Generaldirektor des EU-Militärstabes zu den Autoren. Sie befassen sich neben dem „Standardthema“, der institutionellen Gestaltung, mit rechtlichen, militärischen und gesellschaftlichen Fragen, so etwa dem Verhältnis der Religionen zueinander oder den Einstellungen Jugendlicher zu Europa. Ein englischer Verfasser berichtet zudem über das Verhältnis der Briten zum Euro. Das Königsteiner Forum versteht sich auch als „Institution der ‚Früherkennung' für Risiken und Chancen unseres Gemeinwesens“ (253). Die zwei Jahre nach dem Forum erschienenen Beiträge bieten allerdings weniger tiefgründige oder fundamental neue Einsichten, sondern vielmehr einen breit gefächerten Themenstrauß. Aus dem Inhalt: Manfred Spieker: Die Identität Europas: Areopag - Kapital - Golgatha (15-32) Walter Hoeres: Christliches Europa? Gründe der Seins- und Gottesvergessenheit(33-42) Konrad Löw: Erfahrungen der Gegenwart und Erwartungen der Zukunft. Prägende Elemente der Identität (43-59) Josef Graf von Meran: Was bedeutet Europa für die Jugend? (61-73) Armin von Bogdandy / Jürgen Bast: Die vertikale Kompetenzordnung der Europäischen Union - Rechtsdogmatischer Bestand und verfassungspolitische Reformperspektiven (75-125) Rainer Schuwirth: Die Entwicklung der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (127-137) Stephen F. Frowen: Großbritannien und die Europäische Währungsunion (139-159) Matthias Rohe: Multikulturalität oder Leitkultur in der Europäischen Union (161-188) Anton Rauscher: Das Zusammenleben verschiedener Glaubensgemeinschaften in der EU (189-201) Diether Döring: Entwicklung der Sozialsysteme auf der Ebene der EU (203-219) Katharina Holzinger / Christoph Knill: Verfassungsentwürfe für die Europäische Union und ihre Realisierungschancen (221-248)