Wir bewegen uns in einer eng vernetzten elektronischen Welt. Dort hinterlassen wir immer mehr elektronische Fußspuren, die zunehmend effektiver genutzt werden können. Der Journalist Kotteder warnt vor dem Missbrauch elektronischer Daten. Durch das Zusammenwirken elektronischer Dienstleistungen wie Online-Banking, Kreditkarteninformationen, Facebook-Einträge, elektronische Pässe und zukünftige digitalisierte Gesundheits- und Jobkarten entsteht für den Autor eine gefährliche Gemengelage, durch die die Persönlichkeitsrechte der Bürger gefährdet sind. Er versteht sein Buch daher als ein Plädoyer für die Verteidigung der Privatsphäre. Um Licht ins Dunkel des Datendschungels zu bringen, beleuchtet Kotteder die Akteure, die über große Datenmengen verfügen, klärt, welche Daten gesammelt werden, wozu diese verwendet werden können und wie man sich gegen ihre Herausgabe wehren kann. Der Autor differenziert zwischen staatlichen Datensammlern – diesen könne der Einzelne aufgrund gesetzlicher Bestimmungen kaum ausweichen sowie Daten, die beim Einkauf oder vom Arbeitgeber fast automatisch erhoben werden und Daten, die bewusst oder unbewusst im Internet hinterlassen werden. Kritisch setzt Kotteder sich mit dem Einfluss der Internetplattform Facebook auseinander und verweist auf den Fall der iranischen Studentin Neda. Neda Agha-Soltan wurde bei den Studentenprotesten im Juni 2009 in Teheran von Sicherheitskräften erschossen. Nach ihrem Tod griffen internationale Sendeanstalten fälschlicherweise auf das über Facebook verfügbare Foto von Neda Soltani, einer Dozentin für britische Literatur an der Universität von Teheran, zurück. Zwar konnte der Irrtum rasch aufgedeckt werden, aber Neda Soltani wurde aufgrund der Veröffentlichung vom iranischen Regime so stark unter Druck gesetzt, dass sie das Land verlassen musste. Sie lebt heute als Asylbewerberin in einem Lager bei Frankfurt.