Das Buch basiert auf den Max-Weber-Vorlesungen, die Eisenstadt 1997 als Gastprofessor in Heidelberg hielt. In ihnen verknüpft er seinen Achsenzeit-Gedanken, den Eisenstadt schon in vielen Publikationen entwickelt hat, mit Modernisierungsuntersuchungen. Eisenstadt setzt sich von den Paradigmen nach Fukuyama und Huntington ab und postuliert stattdessen die Entwicklung mehrerer, nebeneinander bestehender Modernitätsmodelle in unterschiedlichen Zivilisationen. Sein Augenmerk ist nicht auf die gängigen Attribute gerichtet; so betrachtet er für die westlich-europäische Zivilisation nicht die Entwicklung der okzidentalen Rationalität, sondern "die Konstruktion kollektiver Identitäten und die Protestbewegungen" (15). Eisenstadt warnt davor, aus der Tatsache, dass "das 'Drama der Moderne' zuerst in Europa aufgeführt wurde" (45), den Fehlschluss zu ziehen, dies sei zugleich das Muster für andere Zivilisationen. Stattdessen sieht Eisenstadt in stärker kollektivistischen Vergemeinschaftungen (Japan), aber auch im "American Creed" und in fundamentalistischen Gesellschaftsentwürfen Alternativentwürfe, die aber gleichwohl zur Moderne zu rechnen seien. Der Band ist für die Publikation mit einem Anmerkungsapparat versehen worden, enthält aber leider kein Register. Er schöpft aus breiter, vergleichender soziologischer Anschauung und versteht seine Thesen suggestiv zu setzen. Inhalt: 1. Der Ursprung der Moderne in Westeuropa: Die westeuropäische Moderne; 2. Die Umbildung der westeuropäischen Moderne in Amerika: Das Beispiel USA; 3. Die Umbildung der westlichen Moderne in Asien: Das Beispiel Japan; 4. Der Fundamentalismus als moderne Bewegung gegen die Moderne.