Diss. Bamberg. – Lang vergleicht die zwei höchsten Positionen innerhalb der Ministerialverwaltung beider Länder, um die Frage zu beantworten, inwieweit Systemwandel und Pfadabhängigkeit eine Verwaltung charakterisieren. Hierzu stellt er zunächst die nationalen Unterschiede im Verwaltungsaufbau, der rechtlichen Grundlagen, der Ausbildungssysteme und der Formen der Rekrutierung dar, um dann nach dem jeweiligen historischen Wandel der Verwaltung zu fragen. Trotz der nicht unbeachtlichen Gegensätze, die vor allem Fragen der Ausbildungssysteme und des Staatsaufbaus betreffen, hebt der Autor hervor, dass die obere Mittelschicht in beiden Ländern weiterhin eine dominante Rolle bei der Rekrutierung spielt. Daher gelangt er zu der These, dass die Bedeutung der jeweiligen politischen Systeme für den Aufstieg der Verwaltungselite gering zu veranschlagen ist. Selbst dort, wo wie 1937 in Deutschland dem politischen Systemwechsel eine massive Umgestaltung des Verwaltungsrechts folgte, wurden nur die hohen politischen Beamten entfernt, während sich für die unteren Chargen durchaus ein „window of opportunity“ (244) öffnete.