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Katrin Schäfgen

Die Verdopplung der Ungleichheit. Sozialstruktur und Geschlechterverhältnisse in der Bundesrepublik und in der DDR

Opladen: Leske + Budrich 2000 (Forschung Soziologie 95); 254 S.; kart., 58,- DM; ISBN 3-8100-2753-7
Diss. Berlin. - Die vorwiegend soziologisch orientierte, überwiegend theoretische Arbeit zeigt zum einen auf, dass in der DDR ebenso wie in der BRD eine doppelte soziale Ungleichheit geherrscht hat: Neben der Ungleichheit entlang der klassischen Dimensionen Bildung, Beruf und Einkommen steht die Ungleichheit der Geschlechter, die in der DDR - trotz der wesentlich höheren weiblichen Erwerbsbeteiligung - ebenfalls gegeben war. Diese "doppelten Ungleichheiten" waren lediglich verdeckter "in die DDR-Gesellschaft eingelassen", deshalb "werden sie erst unter veränderten Rahmenbedingungen in vollem Umfang sichtbar" (226), was sich dann z. B. in der höheren Arbeitslosigkeit von Frauen in den neuen Bundesländern zeigt. Zum anderen entwickelt die Autorin in Auseinandersetzung mit den wesentlichen Theorien sozialer Ungleichheit sowie Konzepten der Frauenforschung, die die Verklammerung von gesellschaftlicher Ungleichheitsstruktur und Geschlecht zum Thema haben, ihr eigenes Modell der "doppelten Vertikalität", das sich von den bestehenden Theorien dadurch unterscheidet, dass in ihm keine Vorentscheidung über das anzulegende Sozialstrukturmodell getroffen werden muss.
Silke Becker (Be)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.36 | 2.37 | 2.342 | 2.314 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Katrin Schäfgen: Die Verdopplung der Ungleichheit. Opladen: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12140-die-verdopplung-der-ungleichheit_14492, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 14492 Rezension drucken