Skip to main content
Malcolm Sylvers

Die USA - Anatomie einer Weltmacht

Köln: PapyRossa Verlag 2002; 333 S.; 16,90 €; ISBN 3-89438-240-6
Die Kategorien in Sylvers' Darstellung von Gesellschaft und Politik der USA im Zeitalter der Globalisierung sind weit gefasst. Er geht auf die neoliberale Umstrukturierung der US-amerikanischen Wirtschaft seit den 80er-Jahren, Klassenverhältnisse, ethnische Minderheiten und die soziale Spaltung des Landes mit ihren bisher eher vernachlässigten Dimensionen von Reichtum und Armut ein. Außerdem analysiert er die Parteien und das Rechts-Links-Schema sowie die Innen- und Außenpolitik der letzten beiden Jahrzehnte bis hin zum 11. September 2001 und seinen Auswirkungen. Sylvers verknüpft eine Analyse der heutigen Realwirtschaft, d. h. der globalen Produktion und Distribution von Gütern und Dienstleistungen, mit der Untersuchung der Entwicklungstendenzen der US-amerikanischen Gesellschaft, die er als Gesamtheit ihrer sozialökonomischen Strukturen und politischen Formen versteht. Seine Analyse vollzieht er unter Berücksichtigung eines zweifachen dialektischen Verhältnisses: dem Zusammenhang zwischen Innen- und Außenpolitik einerseits und dem zwischen den USA und dem Rest der Welt andererseits. Sylvers' Buch soll einen Beitrag zu einer kritischen Theorie unserer Gesellschaft leisten; als theoretische (und methodische) Basis dient ihm der Marxismus. Zur Quellenlage: Das Buch stützt sich vorwiegend auf (überwiegend in den USA veröffentlichte) Untersuchungen, nicht auf Analysen US-amerikanischer Primärquellen wie Zeitungen, Zeitschriften oder Regierungsveröffentlichungen. Sylvers lehrt an der Universität Venedig mit den Arbeitsschwerpunkten Geschichte und Außenpolitik der USA. Aus dem Inhalt: I. Die Umstrukturierung der Volkswirtschaft; II. Arbeiter, Middle class, "Symbolanalytiker", Führungsschicht und Armut: Die neue Klassenstruktur; III. Rassen, Ethnien und das Problem der US-amerikanischen Identität; IV. Von Bush sen. über Clinton zu Bush jr. oder: Was ist heute rechts?; V. Die Außenpolitik: "Relativer Abstieg" oder "Amerikanische Renaissance"?; VI. What else? Oder: Die Chancen der Opposition.
Christiane J. Fröhlich (CJF)
Dr., Soziologie mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung, wiss. Mitarbeiterin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Hamburg.
Rubrizierung: 2.64 | 2.2 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Christiane J. Fröhlich, Rezension zu: Malcolm Sylvers: Die USA - Anatomie einer Weltmacht Köln: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16731-die-usa---anatomie-einer-weltmacht_19222, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19222 Rezension drucken