Unter Berücksichtigung geografischer und historischer Kriterien gehörte die Ukraine seit jeher zu Europa. Anders verhält es sich mit der Mitgliedschaft in der Europäischen Union: Für die Europäische Kommission ist der Beitritt der Ukraine zur EU vorerst kein Thema. Hierzu meint Besters-Dilger: „Es zeugt nicht von politischer Weitsicht, Nichtmitglieder nur am Grad der Nichterfüllung der EU-Standards zu messen und sie beständig darauf hinzuweisen, dass die Mitgliedschaft noch in weiter Ferne liege; vielmehr gilt es wesentliche, bereits existierende europäische Gemeinsamkeiten hervorzuheben und Möglichkeiten zur Überwindung noch vorhandener Hindernisse aufzuzeigen" (9). Die Herausgeberin akzentuiert gerade diese europäischen Gemeinsamkeiten hinsichtlich Politik, Recht, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Reflektiert wird auch die regionale Differenzierung der modernen Ukraine. Da das osteuropäische Land von unterschiedlichen Seiten und unter Mitarbeit vieler ukrainischer Autoren beleuchtet wird, eignet sich der Band auch für einen nicht-wissenschaftlichen Leserkreis. Aus dem Inhalt: Geschichte Andreas Kappeler: Vom Grenzland zur Eigenständigkeit: Historische Vorraussetzungen von Staat und Nation (15-31) Politik und Recht Jurij Arabs'kyj: Grundzüge des Regierungs- und Parteiensystems (35-61) Martin Malek / Anatolij Pavlenko: Sicherheit und Verteidigung (63-94) Harald Christian Scheu: Die Rechtsordnung (95-120) Wirtschaft Andrii Halushka: The Economy at the Beginning of the New Millennium (123-162) Volodymyr Saprykin: The Energy Sector (163-194) Reinfried Mansberger / Oleh Ku?er / Jaroslav Ivankiv: Landwirtschaft, Landprivatisierung und Landadministration (195-221) Gesellschaft Irina Pribytkova: Demographic Development (225-250) Andrii Shevchenko: The Changing Face of Mass Media (251-267) Juliane Besters-Dilger / Svitlana D. Li: Die Minderheiten im Aufbruch (269-307) Irma Oswald: Der ukrainisch-russische Sprachkontakt (309-336) Doris Wydra: Die Halbinsel Krim - Regionale Problemlagen im europäischen Kontext (337-362) Kultur, Bildung und Kunst Oleh Turij: Das religiöse Leben und die Zwischenkonfessionellen Beziehungen (365-415) Elisabeth Hofer: Bildungs- und Kulturpolitik (417-430) Harald Fleischmann: Kulturpolitik (431-444) Andreas Wenniger: Bildende Kunst (445-452) Tymofij Havryliv: Das Projekt Ukraine: Identitätssuche der zeitgenössischen ukrainischen Literatur (453-463) Bohdan Sehin: Ukrainian Contemporary Music (464-471) Alexandra Hnila: Kulturstandards aus der Sicht österreichischer und ukrainischer Manager (473-494)