Diss. München. – Nach theoretischen Vorüberlegungen zum Begriff „Konflikt“ in der Internationalen Politik und dem Drei-Ebenen-Modell von Peter Billing analysiert Staudigl die bilateralen Beziehungen zwischen Syrien und der Türkei beziehungsweise Syrien und Israel. Er arbeitet Unterschiede und Parallelen dieser konfliktiven Beziehungen heraus und nimmt dann das seit jeher freundschaftliche Verhältnis zwischen der Türkei und Israel in den Blick. Im Vordergrund stehen dabei der Nahost-Friedensprozess der 90er-Jahre und der Einfluss der Vereinigten Staaten von Amerika. Staudigl zeigt, dass Bewegungen in den Beziehungen zwischen den drei Staaten parallel zu den Entwicklungen des Nahost-Friedensprozesses laufen. Der Oslo-Friedensprozess brachte eine weit reichende türkisch-israelische Zusammenarbeit, die sich nicht nur, aber vor allem als Militärkooperation äußerte. Diese Neuordnung trug dazu bei, dass sich Syrien, als „Sandwich-Staat“, herausgefordert fühlte, zumal die so genannte vorbeugende Kriegsführung der USA auch Damaskus in den Blick zu nehmen schien. Staudigl glaubt jedoch nicht, dass die Achse Ankara-Jerusalem Wegbereiter eines „Neuen Nahen Ostens“ (244) sei, wie Shimon Peres ihn vor Augen hatte. Er kommt im Gegenteil zu dem Ergebnis, dass diese Verbindung alte Spannungslinien wieder aufleben und neue entstehen ließ.