
Die Schleifung: Zerstörung und Wiederaufbau historischer Bauten in Deutschland und Polen
Der Umgang mit zerstörten Gebäuden und Stadtstrukturen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs spiegele die Absichten, neue Identitäten zu beschaffen bzw. an frühere anzuknüpfen, schreiben die Herausgeber. Verschiedene dieser symbolpolitischen Akte in Deutschland und Polen – der Abriss der Potsdamer Garnisonskirche, der Wiederaufbau der Warschauer Innenstadt – werden in diesem Band vorgestellt. Dokumentiert wird damit ein Workshop im Deutschen Historischen Museum. Die verschiedenen politisch motivierten architektonischen und städteplanerischen Entscheidungen werden außerdem in einen größeren Kontext gestellt, der in seinem neuzeitlichen Rahmen von der Zerstörung der Bastille 1789 bis zu den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001 reicht. Der immer wiederkehrende Wechsel von Zerstörung und Aufbau wird dabei als Ausdruck von Identität, aber auch als Darstellungsmittel von politischen Ideologien und Denkhaltungen gedeutet.