Die russisch-nationale Rechte von 1968 bis zum Ende der Sowjetunion. Eine Diskursanalyse
Diss. Philosophische Fakultät, Bonn; Gutachter: D. Dahlmann, W. Potthoff. - Die Arbeit zeichnet die Vorstellungsweisen und Denkmuster, Meinungen und Argumentationsstrukturen der russisch-nationalen Rechten, deren Entwicklung ja von unmittelbarer politischer Relevanz ist, ab dem Ende der sechziger Jahre nach. Dabei rückt sie weniger deren politische Programme und Ziele als vielmehr wesentliche Tendenzen und Inhalte der Diskurse sowie die "ideologischen Wurzeln der jeweiligen Deutungssysteme" (19) in den Mittelpunkt der Darstellung, um dieses nationalistische Denken für westliche Leserinnen und Leser verständlich zu machen.
Aus dem Inhalt: 1. Die Ideologie der Bodenständigkeit; 2. Die Wiederentdeckung des Slavophilentums; 3. Jenseits von Kapitalismus und Sowjetsozialismus: 3.1 Die Idee vom antikapitalistischen Sonderweg; 3.3 "Sozialismus" als ideologischer Kern der "russischen Idee" nach dem Ende des Sowjetmarxismus. 4. Der Neo-Eurasismus als Ideologie der russischen "Neuen Rechten": 4.1 Die Wiederbelebung des Eurasismus-Mythos; 4.2 Lev N. Gumilev (1912-1992) und die "Theorie der Ethnogenese"; 4.3 Der russische ideengeschichtliche Hintergrund der Gumilevschen Konzeption; 4.4 Die Theorie der Ethnogenese und ihre sowjetischen Kritiker; 4.5 Zu den Hintergründen des Neo-Eurasismus als einer Ideologie des Irrationalen; 4.6 Die Theorie der Ethnogenese und die Ideologie der westeuropäischen "Neuen Rechten"; 4.7 Die Rezeption der Gumilevschen Thesen als Beginn einer russisch neu-rechten Ideologieentwicklung; 4.8 Neu-rechtes Denken im postkommunistischen Rußland. 5. Die Spaltung des "patriotischen Lagers"; 6. Die Idee von der "Allmenschheit des russischen Volkes.