Die Regierungssysteme der deutschen Länder im Vergleich
Der Autor hat in seinem Lehrbuch insbesondere die institutionellen Details des Regierungssystems im Blick. Neben einem Abriss der Entstehungsgeschichte der Bundesländer und ihrer Verfassungen geht Leunig vor allem auf die rechtlichen Grundlagen der Parlamente, Regierungen und Verfassungsgerichte der Länder sowie deren institutionelle Verflechtungen untereinander ein. Dabei werden zu jedem Darstellungspunkt Unterschiede und Gemeinsamkeiten systematisch herausgearbeitet und mit Verweisen zu den Rechtsquellen in Landesverfassungen und -gesetzen versehen. Für ausgewählte Aspekte finden sich synoptische Gegenüberstellungen der Regelungen der sechzehn Bundesländer. Einige Diagramme und qualitativ leider nur mäßige Karten ergänzen die Darstellung. Der Verfasser schließt mit der These, dass sich die Regierungssysteme der Länder keineswegs „wie ein Ei dem anderen“ (289) ähneln, sondern – ausgehend von einem Kern von Übereinstimmungen – vielfältige Abweichungen aufweisen. Dabei zeichnen sich die Länder im Vergleich zum Bund durch die schnellere Übernahme und rechtliche Anerkennung von Praktiken der Parteiendemokratie aus, etwa des Selbstauflösungsrechts des Parlaments oder der Anerkennung von Parteien und Fraktionen, die nach Auffassung des Autors dem Auseinanderdriften von Verfassungstext und Verfassungsrealität Rechnung tragen.