Diss. Leipzig. - Wie „beeinflusst die PDS den Transformationsprozess? Inwiefern ist sie selbst Ausdruck der Transformation? Welche Wechselbeziehungen [...] bestehen zwischen der PDS, der ostdeutschen Gesellschaft und ihren jeweiligen Deutungskulturen? Mit welchen Einschränkungen kann der Wahlerfolg der PDS als Ausdruck einer spezifischen Deutungskultur gewertet werden? Welche Perspektive hat die PDS innerhalb des deutschen Parteiensystems? Inwiefern beeinflusst sie die demokratische Konsolidierung Ostdeutschlands?" (13) Zur Beantwortung dieses Fragenkomplexes führt der Autor zunächst in das Konzept der politischen Kultur ein und stellt verschiedene Begründungsansätze für die Wahlerfolge der PDS dar. Bei der anschließenden Parteianalyse steht die programmatische Entwicklung im Vordergrund. Im nächsten Kapitel werden die jeweiligen Deutungskulturen der ostdeutschen Gesellschaft und der PDS vergleichend gegenübergestellt. Danach untersucht Gerth, inwieweit die Einstellungen der PDS-Wähler den Elementen der ostdeutschen politischen Kultur entsprechen. Abschließend analysiert er den Einfluss der PDS auf die Transformation und die demokratische Konsolidierung in den neuen Bundesländern. Ein umfangreicher Anhang dokumentiert die verwendeten Datensätze (Allbus). In seinem Fazit stellt der Autor fest, dass die PDS zwar einerseits zur Kopplung der Ostdeutschen an die parlamentarische Demokratie beitrage, ihre Programmatik aber andererseits immer noch von einer rückwärts gewandten Ideologie geprägt sei. Als „‚Erneuerungsinsel' der ostdeutschen Werte und Einstellungen" (280) bleibe ihr Beitrag zum ostdeutschen Transformationsprozess ambivalent. Zur „Vollendung der politisch-kulturellen Einheit" (284) plädiert Gerth in Anlehnung an Thumfart für mehr Konkordanz, Endogenität und Responsivität des politischen Systems.