Die im Titel angedeutete Kernthese dieses engagiert geschriebenen Buches geht auf Manns Überzeugung zurück, dass der Machtmix der Vereinigten Staaten sehr einseitig ausgerichtet ist. Er wirft der gegenwärtigen amerikanischen Regierung vor, einzig und allein auf militärische Macht zu setzen und damit die Stärke ihres Landes permanent zu überschätzen: „Das American Empire entpuppt sich als militärischer Riese, ökonomischer Trittbrettfahrer, politisch Schizophrener und ideologisches Phantom. Das Ergebnis ist ein gestörtes, missgestaltetes Monster, das durch die Welt tapert und stakst." (27) Statt einer neuen Weltordnung hat Bushs neue Politik der Welt neuen Terror, Krieg und heftige Proteste gegen die Globalisierung beschert, so der Autor. Er ist überzeugt davon, dass „der neue amerikanische Imperialismus [...] im Begriff [ist], zum neuen amerikanischen Militarismus zu werden" (30). Seine sehr pointiert vorgetragenen Thesen untermauert Mann durchaus konsistent und sachlich. Er analysiert die wichtigsten ökonomischen Gefahren für die Vorherrschaft der USA, befasst sich mit der Rolle von Ideologien und untersucht die amerikanische Politik gegenüber Afghanistan, den Krieg gegen den islamischen Terrorismus sowie die Kriege gegen Nordkorea und den Irak. Die amerikanische Politik verrät aus seiner Sicht einerseits das eigene Ideal einer demokratisch geführten Welt. Gleichzeitig trägt sie aber auch die Gefahr in sich, gerade das, was die gegenwärtige Führungsschicht in Washington anstrebt, zu gefährden: die amerikanische Vorherrschaft in der Welt.