Diss. Stuttgart; Gutachter: O. W. Gabriel, H. Dähn. - Der Verfasser analysiert die Oberbürgermeisterwahl in Stuttgart aus dem Jahr 1996 in Form einer Einzelfallstudie. Bei dieser Wahl handelte es sich um eine echte Neuwahl, da der vorherige Amtsinhaber Rommel aus Altersgründen nicht mehr für eine Kandidatur zur Verfügung stand, sodass keiner der Kandidaten einen Amtsbonus geltend machen konnte. Im ersten Wahlgang konnte keiner der insgesamt fünf Bewerber die Mehrheit der Stimmen auf sich vereinen, vor dem zweiten Wahlgang zogen jedoch einige Bewerber ihre Kandidatur zurück, während zugleich ein weiterer Kandidat antrat. Hoecker analysiert vorwiegend anhand der Berichterstattung der lokalen Presse, mit welchen Strategien die einzelnen Kandidaten ihren Wahlkampf führten und in welchem Verhältnis diese zu den Strategien ihrer jeweiligen Parteien standen. Damit will er prüfen, welche Bedeutung die Parteibindung der Kandidaten für das Wählerverhalten hat. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das Wählerverhalten durch die Parteibindung der Kandidaten erheblich beeinflusst wird. Zudem stellt er die These auf, dass dieser Einfluss in großen Kommunen stärker ist als in kleinen. In der Arbeit ist jedoch das Wählerverhalten explizit nicht Gegenstand der Analyse; das Abstimmungsergebnis dient lediglich als Indikator für den Erfolg der Wahlkampfstrategien der beteiligten Akteure, die der Autor ausschließlich betrachtet.