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Susanne Luther

Die Nordostasienpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Ende des Kalten Krieges (1989-1996): Aufbruch in eine neue Ära?

Hamburg: Institut für Asienkunde 2000 (Mitteilungen des Instituts für Asienkunde 322); 348 S.; 52,- DM; ISBN 3-88910-236-0
Politikwiss. Diss. - Ein Merkmal der internationalen Beziehungen seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes ist ihre zunehmende Regionalisierung, deren wichtigster Bestandteil die Entstehung beziehungsweise der Bedeutungsgewinn regionaler Konflikte ist. Die amerikanische Politik in einer dieser Konfliktregionen, nämlich in Nordostasien, während der Bush- und der ersten Clinton-Administration untersucht diese Dissertation. Dabei beschränkt sich die Autorin auf die drei wichtigsten Zentren der amerikanischen Nordostasienpolitik, nämlich auf die beiden Konfliktformationen zwischen der Volksrepublik China und Taiwan, zwischen Nord- und Südkorea sowie Japan. Ihr Erkenntnisziel ist es, die Voraussetzungen und Bedingungen aufzuzeigen, die die USA in der Region vorfanden sowie die Ergebnisse zu analysieren, die die beiden Administrationen im Untersuchungszeitraum erzielen konnten. Die solide und auf umfangreichen Quellen basierende Arbeit, die als eine Fallstudie für die amerikanische Regionalpolitik nach dem Ost-West-Konflikt gelesen werden kann, weist jedoch zwei wesentliche konzeptionelle Schwächen auf. Zum einen verwendet sie die analytische Kategorie der "Region", ohne diese theoretisch auszuweisen. Sie gibt keine politischen Kriterien an, warum welche Akteure zu einer solchen gehören und welche nicht. Zum anderen bleibt sie zu stark den innenpolitischen Entscheidungsprozessen in den USA verpflichtet. Gerade wenn die Autorin nach dem Erfolg oder Misserfolg der amerikanischen Politik fragt, hätte sie stärker auf regionale Determinanten eingehen müssen. Denn schließlich befördern oder begrenzen diese am stärksten den amerikanischen Einfluss in der Region. Inhaltsübersicht: B. Amerikanische Interessen im asiatisch-pazifischen Raum im historischen Überblick; C. Die Nordostasienpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Ende des Kalten Krieges; D. Schlußbetrachtung: Die Nordostasienpolitik beider Administrationen vor dem Hintergrund jüngster Entwicklungen.
Markus Kaim (MK)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik", Stiftung Wissenschaft und Politik, Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit, Berlin.
Rubrizierung: 4.22 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Markus Kaim, Rezension zu: Susanne Luther: Die Nordostasienpolitik der Vereinigten Staaten von Amerika nach dem Ende des Kalten Krieges (1989-1996): Aufbruch in eine neue Ära? Hamburg: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12584-die-nordostasienpolitik-der-vereinigten-staaten-von-amerika-nach-dem-ende-des-kalten-krieges-1989-1996-aufbruch-in-eine-neue-aera_15043, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15043 Rezension drucken