Nachdem sich die FDP 1998 von ihr völlig ungeplant und unvorbereitet in der Oppositionsrolle wieder gefunden habe, „lavierte sie zwischen verschiedenen Optionen hin und her“ (103), schreibt Kubat, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Berliner FDP-Landesvorsitzenden Markus Löning tätig ist. Schnell habe man erst die alte Gestalt als unionsnahe Funktionspartei wieder angenommen, um dann zwischen 2000 und 2002 „eine Metamorphose von einer biederen Programmpartei zur spaßorientierten Eventpartei“ (104) durchzumachen. Dies habe auf der fortdauernden Fehleinschätzung beruht, programmatisch den gesellschaftlichen Mainstream zu repräsentieren und eine Partei der Mitte zu sein. Anschließend sei die Partei in gewisser Weise wieder zur alten FDP mutiert. Kubat kommt zu dem Ergebnis, dass die Oppositionsperiode zwischen 1998 und 2005 trotz „des strategischen Schlingerkurses [...] eine Erfolgsstory für die FDP“ (10) gewesen sei, immerhin sei es mit den Wahlergebnissen wieder aufwärts gegangen. Die Untiefen der FDP-Parteigeschichte, die vor allem mit dem Namen Möllemann verbunden sind, werden in dieser Arbeit nicht hinreichend ausgeleuchtet. Zudem hat die theoretische Einleitung wenig mit dem nachfolgenden deskriptiven Teil zu tun; es werden zwar die Arbeiten verschiedener Parteienforscher zitiert, der eigene Anteil des Autors erschöpft sich aber vornehmlich in einer grundsätzlich freundlichen Beschreibung der Partei.