Die Nachricht als Grundlage des professionellen Journalismus ist nach Ansicht von Laszlo Trankovits in Gefahr. In seinem Buch schildert der langjährige dpa‑Journalist die Folgen für eine demokratische Gesellschaft, die den Wert der nüchternen, relevanten Nachricht und ihrer Produzenten – die professionellen Journalisten – nicht mehr erkennt, respektiert und finanziert. Ein, durchaus auch hausgemachtes, Problem dabei sei die zunehmend geringe Glaubwürdigkeit und das fehlende Ansehen des journalistischen Berufsstandes, so seine Ansicht, das sich derzeit deutlich in der Kritik an der „Lügenpresse“ manifestiere. Einen Schwerpunkt seiner Analyse bildet die Tatsache, dass Digitalisierung, Vernetzung und Beschleunigung „kaum einen Bereich mehr erschüttert [haben] als die Welt der Medien“ (11). Etwas nostalgisch merkt Trankovits an, dass diese Entwicklungen den Reporter zum Verlierer gemacht haben, denn „er hat vor allem sein kostbarstes Privileg verloren, für die Öffentlichkeit die wichtigste Quelle für Informationen“ (54) zu sein. Viele meinten, dass dies zu begrüßen sei und dass angesichts der sozialen die traditionellen Medien und professionelle Journalisten nicht mehr gebraucht würden. Trankovits sieht das anders: „Schwarmjournalismus ist kein Journalismus“ (58). Eine fünfte Gewalt der Netz‑Community kann – und soll – seiner Ansicht nach die vierte Gewalt der Medien nicht ersetzen. Professioneller Journalismus könne nur von ausgebildeten Fachleuten geleistet werden. In dieser Hinsicht ist Trankovits sogar der Ansicht, dass es sinnvoll wäre, die „Berufsbezeichnung Journalist rechtlich so zu schützen wie den Beruf eines Mechanikers, Steuerberaters, Masseurs oder Friseurs“ (273).