Rechtswiss. Diss. Köln. - Der Autor betrachtet die Kompetenzentwicklung des Europäischen Gerichtshofes anhand seiner Rechtsprechung im Allgemeinen sowie am Beispiel der genannten Urteile im Besonderen. Dabei interessiert ihn die Frage nach der Kompetenzverteilung zwischen dem EuGH, den Gemeinschaftsverträgen und den Mitgliedstaaten. Michel bewertet die Rolle und die Leistungen des Gerichtshofes als positiv: "Der EuGH ist und bleibt auch nach den vorgeschlagenen Änderungen das entscheidende Rechtsfindungsorgan der Gemeinschaft. Sein Integrationsauftrag und seine bisherigen Leistungen bleiben ungeschmälert." (201) Zur Stützung des Gerichtshofes empfiehlt er, eine Revisionsinstanz einzuführen und darüber hinaus schlägt er vor, die Reichweite der Kontrollfunktion des EuGH dergestalt zu erweitern, dass sich seine Rechtsprechungsfunktion auch auf die Grundrechte erstreckt. Dies würde für den Fall gelten, dass die EU-Grundrechtecharta Eingang in die Gemeinschaftsverträge finden sollte. Inhaltsübersicht: A. Die Aufgaben und Kompetenzen des Europäischen Gerichtshofes aus Sicht der Gemeinschaftsverträge; B. Das Richterrecht des EuGH aus kompetenzrechtlicher Sicht; C. Die heutige Rolle des EuGH bei der europäischen Integration; D. Kritische Würdigung des Kontextes von Kompetenzverstößen und der daraus resultierenden Urteilswirkung; E. Der Europäische Gerichtshof in der "EU von Morgen".