Welches sind die zukünftigen globalen Konflikte und wie können sie gelöst werden? Die zentrale Problematik der Gegenwart sieht der Journalist Zumach in den weltweiten Auseinandersetzungen um die Energieressourcen der Erde. Der Irakkrieg sei nur der Beginn einer weiter gehenden Entwicklung. Die Weltmacht USA habe dabei mithilfe der Doktrin der Präventivkriege ein Eingreifen in die ölreiche Region Naher Osten legitimiert. Dieser „schwerste Anschlag gegen das Völkerrecht seit der Gründung der UNO“ (12) trage nicht nur zur Stärkung der Vormachtstellung der USA in der Region, sondern auch zur Unterminierung der UN bei. Zumach fragt, wie die schwerwiegenden globalen Energie- und Umweltprobleme auf friedliche Weise zu lösen sind. Dazu skizziert er im Detail verschiedene regionale Konflikte der letzten Jahre, um den Zusammenhang mit den weltweiten geostrategischen Interessen und deren Auswirkungen auf das Völkerrecht aufzuzeigen. Er prangert eine verengte Bedrohungswahrnehmung und eine Fixierung auf militärische Lösungen an. Demgegenüber stellt er das multinationale, diplomatische und verantwortungsbewusste Handeln, das in erster Linie von Europa und einer (reformierten) UN getragen werden könne. Seine Analyse endet mit einem Plädoyer für „eine strategische Koalition der willigen Multilateralisten“ (164). Das Buch enthält im Anhang verschiedene umfangreiche Texte, die für die Analyse des Autors zentral sind.