Mit der fortschreitenden europäischen Integration steht in der Forschung häufig die Frage im Raum, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene hinsichtlich verschiedener makro- und mikropolitischer Aspekte existieren und ob in den jüngeren Demokratien bzw. Mitgliedstaaten politische Angleichungsprozesse zu beobachten sind. Diesen generellen Fragen wenden sich die Autoren in der mittlerweile dritten Auflage zu. Dabei wird jedoch nicht aus den Augen verloren, dass auch innerhalb der alten und neuen Mitgliedstaaten strukturelle Differenzen beispielsweise im Parteiensystem, in der Funktions- und Arbeitsweise zentraler Institutionen oder in den sozioökonomischen Bedingungen existieren. Die Analysen stützen sich auf eine umfangreiche und aktuelle Datenbasis, sie werden zusätzlich durch weiterführende Daten auf der Verlagshomepage ergänzt. Mit der breiten thematischen Ausrichtung des Bandes ist verbunden, dass es keine einheitliche politikwissenschaftliche Theorie gibt. Zum einen erfordern die unterschiedlichen Analyseebenen und Untersuchungseinheiten – wie beispielsweise individuelles bürgerliches Engagement oder systemische Bedingungen – unterschiedliche theoretische Zugänge. Zum anderen wird deutlich, dass Anpassungsprozesse und Divergenzen relevanter mikro- und makropolitischer Aspekte mit unterschiedlichen Zugängen herausgearbeitet und erklärt werden können. Insgesamt handelt es sich um ein umfangreiches und fundiertes Handbuch zu den EU-Staaten in vergleichender Perspektive.