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Heiko Flottau

Die eiserne Mauer. Palästinenser und Israelis in einem zerrissenen Land

Berlin: Ch. Links Verlag 2009; 222 S.; brosch., 16,90 €; ISBN 978-3-86153-515-7
Die Mauer, mit der Israel seit 2002 zum eigenen Schutz vor Selbstmordattentaten die palästinensischen Gebiete abschottet, sei „der in Stahl und Beton gegossene Beweis“ (23), dass eine Lösung im Nahost-Konflikt nicht in Sicht sei. Der Journalist Flottau, langjähriger Korrespondent der Süddeutschen Zeitung u. a. in Kairo, erzählt in diesem Buch thematisch gegliedert die Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts im 20. Jahrhundert. Dabei ergänzt er eigene Recherchen und Beobachtungen mit seinen älteren, zuvor schon publizierten Beiträgen sowie mit Analysen anderer Autoren und Berichten von Zeitzeugen. So bietet das Buch zwar keine chronologische Darstellung, dennoch aber einen vertiefenden Einblick in den Konflikt und die menschliche Tragödie, die mit dem Mauerbau verbunden ist. Ebenfalls nicht unerwähnt bleibt der palästinensische Bruderkrieg zwischen dem Gaza-Streifen und dem Westjordanland, beide Gebiete können sich nicht einmal auf eine gemeinsame Regierung einigen – was die Entstehung eines palästinensischen Staates nicht gerade befördert. Insgesamt ist die Darstellung in einem nüchternden Ton gehalten, nur für den Gaza-Krieg kann Flottau kein Verständnis aufbringen. „Dieser Krieg war mehr als viele andere ein vollkommen irrationales Unterfangen“ (199).
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.63 | 4.41 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Heiko Flottau: Die eiserne Mauer. Berlin: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30737-die-eiserne-mauer_36511, veröffentlicht am 05.08.2009. Buch-Nr.: 36511 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken