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Everhard Holtmann / Adrienne Krappidel / Sebastian Rehse

Die Droge Populismus. Zur Kritik des politischen Vorurteils

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2006; 178 S.; brosch., 19,90 €; ISBN 978-3-531-15038-3
Die Autoren beschreiben den Populismus als ein „Muster der Politikvermittlung [...], das bei dem angesprochenen Personenkreis Wirkungen erzeugt oder erzeugen soll, die ebenso betäubend wie berauschend sind und mitunter auch süchtig machen“. Der Populismus lasse sich erfolgreich vermarkten, weil die gesellschaftliche Anfälligkeit hierfür meist groß sei, daher seien Politiker fast aller Parteien versucht, populistisch zu agieren. Die Wirkmächtigkeit der populistisch aufbereiteten Politikvermittlung sei eine Belastung für Demokratien, denn „Populisten wecken gezielt Ressentiments, schüren Vorurteile und spitzen tatsächliche oder vermeintliche Problemlagen dramatisierend zu“. Es verbleibe wenig Raum für eine differenzierende Wahrnehmung komplizierter Sachverhalte, da Affekte die rationale Urteilskraft verdrängen. Somit ist Populismus „das krasse Gegenteil von politischer Aufklärung“. Die drei an der Universität Halle lehrenden Politikwissenschaftler stellen kennzeichnende Stereotypen des Populismus vor und konfrontieren diese mit der Realität, um zu zeigen, „wie die Wirklichkeit von Populisten verzeichnet wird“ (7). Der Band bietet einen guten Überblick über die unterschiedlichen Ausprägungen des Populismus in der Gegenwart sowie in historisch vergleichender Perspektive.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3312.35 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Everhard Holtmann / Adrienne Krappidel / Sebastian Rehse: Die Droge Populismus. Wiesbaden: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26031-die-droge-populismus_30278, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 30278 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken