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Friedhelm Boll

Die deutsche Sozialdemokratie und ihre Medien. Wirtschaftliche Dynamik und rechtliche Formen

Bonn: Verlag J. H. W. Dietz Nachfolger 2002 (Politik im Taschenbuch 29); 123 S.; brosch., 9,60 €; ISBN 3-8012-0316-6
Die Arbeit bietet einen historischen Überblick über die Herausbildung eines wesentlichen Merkmals der sozialdemokratischen Presse: das Treuhändermodell. Aufgrund zeitweiliger Verfolgung und rechtlicher Vorgaben konnte die SPD in den Anfangsjahren weder Vermögenswerte noch Grundbesitz erwerben. Deshalb entwickelte sie ein spezifisches System, demzufolge Parteifunktionäre das Eigentum der Partei treuhänderisch verwalten. Dieses Modell - so der Autor - habe die Partei unabhängig von Großspendern gemacht. Es habe sich, so Boll weiter, auch in den Nachkriegsjahren bewährt und sei deshalb auch von anderen Parteien übernommen worden. Inhaltsübersicht: 2. Die Parteipresse als integraler Bestandteil der deutschen Sozialdemokratie: Publizistisches Instrument und Wirtschaftsfaktor; 3. Klärung wildwüchsiger Eigentumsverhältnisse; 4. Die rechtliche Situation der Sozialdemokratie im Kaiserreich; 5. Konzentration der Kräfte: Bildung der sozialdemokratischen Presse-Holding der 1920er Jahre; 6. Unter dem Druck der Besatzungsmächte: Wiederaufnahme des dezentralen Treuhändermodells nach 1945; 7. Grundgesetz, Parteienrecht und die Vorteile des historisch entwickelten Modells der Treuhandschaft; 8. Die sozialdemokratischen Presseunternehmen als tragende Pfeiler von Stabilität und Unabhängigkeit der SPD.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.331 | 2.333 | 2.311 | 2.313 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Friedhelm Boll: Die deutsche Sozialdemokratie und ihre Medien. Bonn: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/16987-die-deutsche-sozialdemokratie-und-ihre-medien_19508, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 19508 Rezension drucken